Debatte um Vorladung von Big Joke

Unklarheiten und Widerstand wachsen

Ein thailändischer Polizist bewacht das Dorf, in dem der stellvertretende nationale Polizeichef Surachate Hakparn wohnt, in Bangkok. Foto: EPA-EFE/Narong Sangnak
Ein thailändischer Polizist bewacht das Dorf, in dem der stellvertretende nationale Polizeichef Surachate Hakparn wohnt, in Bangkok. Foto: EPA-EFE/Narong Sangnak

BANGKOK: Die Nichtbeachtung einer Vorladung durch Surachate Hakparn (Big Joke), einen hochrangigen Polizeibeamten, sticht in einem komplexen Fall hervor, der mit einer Online-Wettwebsite verbunden ist. Dieser Fall unterstreicht die Herausforderungen im thailändischen Justizsystem, von rechtlichen Grauzonen bis hin zur Durchsetzung des Gesetzes. Der Vorfall wirft ein grelles Licht auf die Schwierigkeiten bei der Bekämpfung von Korruption und Unregelmäßigkeiten innerhalb der Polizei.

In Songkhla, am 25. März, wurde die Situation um Surachate Hakparn, der eine Vorladung ignorierte, zum Brennpunkt einer breiteren Untersuchung. Diese Untersuchung betrifft eine Online-Wettwebsite namens BNK Master, die in einen größeren Skandal um illegales Glücksspiel und mögliche Geldwäsche verwickelt ist. Haftbefehle und Vorladungen wurden gegen mehrere Beteiligte ausgesprochen, doch die Aufmerksamkeit konzentriert sich zunehmend auf Big Joke, dessen Rolle in dem Ganzen Fragen aufwirft.

Die Verbindungen zwischen der BNK Master Website und einem Konto mit einem Wert von ca. 15 Millionen Baht, gehalten von einem Polizeibeamten, verstärken die Dringlichkeit der Ermittlungen. Nathawich Netijaruroj, der Anwalt in diesem Fall, hinterfragt die Zuständigkeit der lokalen Polizeibehörden und fordert eine Überprüfung durch die Nationale Anti-Korruptionskommission, da der Fall Staatsbeamte betrifft.

Rechtliche Schwierigkeiten und Aktionen

Die Situation wird durch die Komplexität und die Unklarheiten im thailändischen Rechtssystem weiter kompliziert. Surachate Hakparns Behauptung, keine Vorladung erhalten zu haben, betont die rechtlichen Herausforderungen und die Notwendigkeit transparenter Verfahren. Die angekündigte Klage von Nathawich gegen die Ermittler deutet auf tiefgreifende Probleme bei der Rechtsdurchsetzung und der Korruptionsbekämpfung hin.

Die Vorgänge um die Vorladung von Surachate Hakparn und die Untersuchungen gegen die Online-Wettwebsite BNK Master beleuchten die rechtlichen und institutionellen Herausforderungen in Thailand. Sie zeigen, wie rechtliche Unklarheiten und institutionelle Schwächen die Bekämpfung von Korruption erschweren können.

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Ingo Kerp 26.03.24 13:20
Was soll man sagen? Das Vertrauen in die thailändische Polizei sinkt. Oder ist die Frage eher, kann es überhaupt noch sinken?
Dieter Kowalski 26.03.24 10:59
@ Redaktion
Der Spitzname des Herrn lautet Big Jok, benannt nach dem Reisbrei den es überall von Knorr zu kaufen gibt, und nicht Big Joke, was ja großer Witz bedeuten würde. Obwohl, mittlerweile würde das auch zutreffen.
Thailand Fan 25.03.24 18:40
15.000.000 - Konto. Der fleißige Polizist hat lediglich die letzten 20 Jahre sein Monatseinkommen von 60.000baht beiseite gelegt und auf seine Frau gelebt, damit er nichts ausgeben musste.
Jörg Obermeier 25.03.24 18:40
So hin und wieder bin ich eigentlich ganz froh kein Thailänder zu sein. So kann man ganz entspannt dem Geschehen vom Spielfeldrand aus zuschauen.