Dax nahezu unverändert

Händler schauen auf ihre Bildschirme im Handelssaal der Börse in Frankfurt am Main. Foto: EPA/Frank Rumpenhorst
Händler schauen auf ihre Bildschirme im Handelssaal der Börse in Frankfurt am Main. Foto: EPA/Frank Rumpenhorst

FRANKFURT/MAIN: Am deutschen Aktienmarkt könnte der Dax in der neuen Woche seine Rekordjagd fortsetzen. Der Leitindex hatte jüngst die runde Marke von 18.000 Punkten geknackt, und Experten sehen noch Spielraum nach oben.

Am Freitag schloss der Dax angesichts der etwas schwächelnden US-Börsen 0,03 Prozent im Minus bei 17.936,65 Punkten. Seit dem Jahreswechsel hat das Börsenbarometer 7,1 Prozent hinzugewonnen, und auf Wochensicht ergibt sich für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,69 Prozent.

Auch das französische Branchenbarometer Cac 40, der japanische Nikkei-225 und die wichtigsten US-Indizes notieren aktuell nahe ihrer historischen Höchststände. Signale einer Überhitzung spiegelten die Bewertungsniveaus dabei weiterhin nicht wider, kommentierten die Experten der DZ Bank mit Blick auf Sorgen bezüglich einer Blasenbildung an den Börsen.

Grundsätzlich wird die Rally an den Aktienmärkten teils von der noch soliden Weltkonjunktur und dem Boom um Künstliche Intelligenz getrieben. Ein Risikofaktor bleibt jedoch die Frage, wie schnell die Notenbanken angesichts der deutlich gesunkenen Inflation ihre Geldpolitik wieder lockern. Hinweise darauf erhoffen sich die Anleger in der neuen Woche von den Zinsentscheiden in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz.

Aktuell sind die Anleger noch zuversichtlich. «Auch wenn in der abgelaufenen Handelswoche die US-Inflationszahlen die Sorgen schürten, dass die Fed zur Eindämmung der Teuerung die Zinsen langsamer senken wird als vom Markt eingepreist, bleibt die Stimmung an den Aktienmärkten konstruktiv», schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Die US-Notenbank dürfte bei ihrem Zinsentscheid am Mittwoch kaum eine Meinungsänderung erkennen lassen. Damit sollten die Erwartungen auf eine Zinssenkung im Juni bestehen bleiben.

Kater sieht die derzeitige Aktienhausse auch fundamental untermauert. «Die Weltwirtschaft pendelt sich nach den Schocks der vergangenen Jahre wieder ein und zeigt mit jährlich drei Prozent seit dem letzten Jahr ein bemerkenswert stabiles Wachstum.» Davon profitierten die deutschen Konzerne im Dax ebenfalls, denn sie seien weltweit agierende Unternehmen.

Auch laut Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) könnte sich die Aufwärtsbewegung des Dax noch fortsetzen, zumal in der neuen Woche erste vorsichtige Frühlingssignale vonseiten der Stimmungsindikatoren erwartet würden.

Im Fokus steht zum einen der Ifo-Geschäftsklimaindex für März am Freitag. Der Ifo-Index notiere aktuell zwar ähnlich tief wie nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs und somit auf sehr niedrigem Niveau. Aber die Energiekrise sei mittlerweile nahezu überwunden. «Es fragt sich also, ob die Unternehmen nicht zu pessimistisch sind, zumal sich ein Industrieaufschwung in diesem Jahr andeutet», schrieb die Helaba-Expertin. Auch die Entwicklung an den Aktienmärkten dürfte zu einer Stimmungsaufhellung in Deutschland beigetragen haben.

Zum anderen dürften die Anleger am Dienstag die ZEW-Konjunkturerwartungen sowie am Donnerstag die nationalen und europäischen Einkaufsmanagerindizes (PMIs) im Blick behalten. «Die bessere globale Konjunktur sollte auch für positive Impulse in der deutschen Industrie sorgen», fuhr Windt fort.

Am Donnerstag stehen weitere Firmenzahlen an mit einigen Werten aus den hinteren Reihen wie dem Internetkonzern United Internet. Hinzu kommen aus dem Dax die VW-Dachgesellschaft Porsche SE sowie BMW, wobei sich bei dem Münchener Autobauer der Fokus auf den Geschäftsausblick richten dürfte.

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