Das Financial Fairplay der UEFA

​Kontrollsystem im Europapokal

NYON (dpa) - Seit 2011 soll das Financial Fairplay der Europäischen Fußball-Union im Grundsatz dafür sorgen, dass die Europapokal-Teilnehmer nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen. Lebt ein Club deutlich und lange über seine Verhältnisse, kann die UEFA teils harte Sanktionen verhängen. Am Freitag wurde der englische Meister Manchester City für zwei Jahre aus dem Europapokal ausgeschlossen, zudem müssen die Citizens eine Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen Euro zahlen.

Laut UEFA hat der Club von Startrainer Pep Guardiola und der deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Leroy Sané die Sponsoreneinnahmen deutlich über dem eigentlichen Wert bewertet und damit die Bilanzen verfälscht. Mehrere Millionen Euro sollen laut der Enthüllungsplattform Football Leaks nicht von den Sponsoren, sondern verschleiert von Club-Eigentümer Scheich Mansour gekommen sein.

MONITORING: Die UEFA schaut sich immer drei aufeinanderfolgende Berichtsperioden an, die sich meist an den Kalenderjahren orientieren. «Zum Beispiel umfasst also die in der lizenzierten Spielzeit 2018/19 beurteilte Monitoring-Periode die Berichtsperioden die 2018, 2017 und 2016 enden», schreibt die UEFA.

BREAK-EVEN: Bei der Bewertung geht es um das sogenannte «Break-even-Ergebnis», also die Differenz der relevanten Einnahmen und Ausgaben. Ein «Break-even-Defizit» liegt vor, wenn ein Club zu viel ausgegeben hat, ein «Break-even-Überschuss» spricht für gesundes Wirtschaften. Über drei Berichtsperioden wird das «aggregierte Break-even-Ergebnis» bewertet.

VORSCHRIFT: «Die Break-even-Vorschrift wird eingehalten, wenn der Lizenznehmer für die aktuelle Monitoring-Periode (...) einen aggregierten Break-even-Überschuss aufweist; oder ein aggregiertes Break-even-Defizit aufweist, das innerhalb der annehmbaren Abweichung liegt», schreibt die UEFA. Genau da soll Man City betrogen haben.

ABWEICHUNG: Eine annehmbare Abweichung (ins Negative) liegt bei der UEFA bei fünf Millionen Euro. «Dieses Niveau darf bis zur Höhe von 30 Millionen Euro überschritten werden, wenn für das Defizit Anteilseigner oder «verbundene Parteien» einspringen. Im Fall von Man City geht es längst nicht mehr um 30 Millionen über drei Jahre, sondern wahrscheinlich mehrere Hundert Millionen Euro zwischen 2012 und 2016.

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