Corona-Welle : Regierung verspricht bessere Hilfe

Eine Fahrradfahrerin fährt an Absperrungen in der Wulumuqi-Straße in Shanghai vorbei, wo Proteste gegen die Eindämmung des Coronavirus stattfanden. Foto: epa/Alex Plavevski
Eine Fahrradfahrerin fährt an Absperrungen in der Wulumuqi-Straße in Shanghai vorbei, wo Proteste gegen die Eindämmung des Coronavirus stattfanden. Foto: epa/Alex Plavevski

PEKING: Angesichts rasant steigender Ansteckungszahlen nach dem Ende ihrer strikten Null-Covid-Strategie hat Chinas Regierung bessere medizinische Behandlung und Versorgung mit Medikamenten versprochen. Bei einer Inspektionstour in Peking rief Vizeregierungschefin Sun Chunlan dazu auf, einen «reibungslosen Übergang» von der bisherigen Vorbeugung gegen das Virus zur jetzt nötigen medizinischen Behandlung der Infizierten zu gewährleisten, wie Staatsmedien am Mittwoch berichteten.

Nach der abrupten und für Gesundheitsexperten planlos wirkenden Kehrtwende vergangene Woche schießen die Krankenzahlen in die Höhe. Die Behörden verlangen keine PCR-Tests mehr - und verlässliche Zahlen über die Ausbreitung von Covid-19 in China liegen nicht mehr vor. Viele Unternehmen, Geschäfte und Restaurants in Peking sind lahmgelegt, weil ein Großteil der Beschäftigten krank ist.

Krankenhäuser müssen einen Ansturm von Covid-Patienten bewältigen, während sich auch das Gesundheitspersonal reihenweise ansteckt. Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, die Krankheit möglichst zuhause auszukurieren und nicht in die Kliniken zu strömen.

Die Vizeregierungschefin unterstrich auch die Notwendigkeit, die Reaktion auf das Virus «wirksam» mit der wirtschaftlichen Entwicklung zu koordinieren - was als Hinweis auf einen der Beweggründe hinter der Null-Covid-Wende gewertet wurde. So hatten die vielen Lockdowns, Bewegungsbeschränkungen und anderen Zwangsmaßnahmen das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft stark beeinträchtigt.

Nicht nur die Krankenhäuser sind überlastet, viele Apotheken haben auch keine Medikamente gegen Erkältungen und Fieber mehr. Sun Chunlan betonte deshalb, es brauche zusätzliche Fieberkliniken und mehr Personal. Vor allem Ältere, Kinder, Patienten mit Vorerkrankungen, Schwangere und andere besonders gefährdete Gruppen müssten besser geschützt werden, sagte die Politikerin bei ihrem Besuch in Gesundheitseinrichtungen am Dienstag.

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