Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Leute werden auf COVID-19 getestet. Foto: epa/Roman Pilipey
Leute werden auf COVID-19 getestet. Foto: epa/Roman Pilipey

China und Russland verbreiten Desinformationen rund ums Impfen

BRÜSSEL: Russland und China nutzen das Thema der Corona-Impfstoffe einer EU-Analyse zufolge in großem Stil für Desinformationen gegen die Europäische Union. Beide Staaten werben seit Monaten aggressiv auf der ganzen Welt für ihre staatlichen Impfstoffe, wie es in einem Bericht heißt, den der Auswärtige Dienst der EU (EAD) am Mittwoch veröffentlichte. Verbunden sei dies mit Desinformationen und Manipulationsversuchen, um das Vertrauen in westliche Vakzine, die EU-Institutionen sowie westliche und europäische Impfstrategien zu untergraben. Dazu nutzten beide Länder staatlich kontrollierte Medien und soziale Netzwerke.

Zugleich werde versucht, mit Hilfe der Impfstoffe Einfluss etwa auf den Westbalkan zu nehmen. ««Impfstoff-Diplomatie» hat die «Masken-Diplomatie» vollständig ersetzt», heißt es in dem EU-Bericht. China preise seine Impfstoffe als globales öffentliches Gut an und betone einen stabile Versorgung mit den Präparaten, die zudem geeigneter für Entwicklungsländer und auch die Staaten des westlichen Balkans seien. Serbien nehme dabei eine wichtige Rolle ein. Auch der staatliche Direktinvestmentfonds RDIF Russlands sei in der Region aktiv.

Dass die Corona-Fallzahlen in EU-Staaten stiegen, werde als Scheitern von Demokratien und offenen Gesellschaften dargestellt. Kremlnahe Medien griffen auch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) an. Demnach sei die Behörde politisch voreingenommen und sie verzögere absichtlich die Bewertung des russischen Impfstoffs Sputnik V.

Die EU hatte China und Russland bereits im vergangenen Frühjahr vorgeworfen, die Corona-Krise für Propaganda zu nutzen. Seitdem hat die zuständige EAD-Sondereinheit mehrere Berichte zum Thema Desinformationen in der Pandemie veröffentlicht. Dazu sammelt und analysiert sie öffentlich zugängliche Medienberichte und Aussagen.


Reiche Staaten soll Überbestellung von Impfstoffen abgeben

BERLIN: Fachleute für die weltweite Corona-Impfkampagne haben mehr Anstrengungen auf dem Weg zu einer globalen Herdenimmunität gefordert. Dazu müssten die wohlhabenden Staaten überzählige Impfstoff-Bestellungen an die ärmeren Staaten abgeben, forderten Vertreter internationaler Organisationen am Mittwoch bei einer Expertenrunde, die die Entwicklungsorganisation One organisiert hatte.

Inzwischen hätten sich die reichen Industrieländer insgesamt 1,9 Milliarden Impfdosen mehr gesichert, als sie für eine Herdenimmunität in den eigenen Staaten benötigten, sagte One-Geschäftsführer Tom Hart. Eine Analyse zeige, dass zum Ende des Sommers alle G7-Staaten ihre Bedürfnisse erfüllt hätten und dann Lager mit Überkapazitäten aufbauen würden. Aus einem Absichern dürfe kein Horten werde. «Die nächsten sechs Wochen sind entscheidend», sagte er. Vom richtigen Vorgehen hänge ab, ob man die Pandemie in den kommenden sechs Monaten besiegen könne.

Je länger die Pandemie dauere, desto größer sei die Gefahr gefährlicher Mutanten, warnte der Vorstandsvorsitzende der Impfallianz Gavi, Jose Manuel Barroso. «Wir müssen dringend schneller vorankommen.» Er verwies auf die solidarische Impfinitiative Covax, ohne die vier Milliarden Menschen keinen Zugang zu Corona-Schutzimpfungen bekommen könnten.

Die Geschäftsführende Direktorin des Programms der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS), Winnie Byanyima, forderte, es dürfe nicht Unternehmen überlassen bleiben zu entscheiden, wieviel Vakzin produziert werde und an wen es verkauft werde. Sie forderte, Technologien mit den Entwicklungsländern zu teilen. Der Präsident der Rockefeller-Stiftung, Raj Shah, sagte, die Infektionszahlen seien weltweit auf einem Hoch. «Wir lassen zu, dass ein weltweiter Brutkasten für neue Varianten die ersten Erfolge gefährdet», warnte er. Nötig sei weltweite Herdenimmunität, die erreicht sei, wenn in den Bevölkerungszentren 70 Prozent der Menschen geimpft seien.


Als Dank für Park-Mitarbeiter: Empire State Building leuchtet grün

NEW YORK: Als Dank an die Mitarbeiter der New Yorker Park-Behörde für ihre Arbeit während der Corona-Pandemie sollen die Lichter am Empire State Building am Donnerstag grün leuchten. Das teilten die Betreiber am Mittwoch mit.

Die Park-Behörde ist für die mehr als 1700 Parks, Grünflächen, Spielplätze, Sportanlagen, Strände und Pools der Metropole zuständig. Während der Pandemie kümmerten sich die Mitarbeiter zusätzlich noch um das Einhalten der Masken- und Abstandsregeln und hätten oft auch Essen an Bedürftige verteilt - dafür solle ihnen nun gedankt werden, hieß es.

Das Empire State Building, ein Hochhaus mitten in Manhattan, das am Wochenende seinen 90. Geburtstag feiert, leuchtet fast jeden Abend in anderen Farben zur Würdigung etwa von Feiertagen oder Sportmannschaften.


Knapp dreiwöchiger Corona-Lockdown beginnt

ISTANBUL: Angesichts hoher Corona-Fallzahlen beginnt in der Türkei am Donnerstag ein 17-tägiger landesweiter Lockdown. Ab 19 Uhr Ortszeit (18 Uhr MEZ) schließen alle für den Grundbedarf nicht nötigen Geschäfte. Die Menschen dürfen dann nur noch aus triftigen Gründen wie etwa zum Einkaufen auf die Straße. Dazu öffnen Supermärkte zu bestimmten Tageszeiten außer sonntags. Der Verkauf von Alkohol ist dann verboten, was schon im Vorfeld für scharfe Kritik gesorgt hatte.

Touristen sind von den Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Von den Schließungen nicht betroffen sind unter anderem der Bausektor, logistische Betriebe und solche, die für die Produktion wichtig sind. Reisen zwischen Städten sind nur mit Ausnahmegenehmigung möglich.

Zahlreiche Menschen verließen die Millionenmetropole Istanbul vor Beginn der Beschränkungen, um an die Küste oder aufs Land zu fahren. Am Dienstag und Mittwoch hatten sich Staus gebildet, auch an Flughäfen und Busbahnhöfen herrschte reger Betrieb.

Die Türkei mit ihren rund 84 Millionen Einwohnern kämpft seit Wochen mit hohen Corona-Fallzahlen. Am Dienstag lag die offizielle Zahl der Neuinfektionen bei rund 43.000 Fällen, vor knapp zwei Wochen hatte das Gesundheitsministerium sogar noch mehr als 60.000 tägliche Neuinfektionen gemeldet. Zu Beginn des Fastenmonats Ramadan Mitte April mussten deswegen bereits Cafés und Restaurants schließen und auf Lieferservice umstellen. Erdogan hatte am Montag das Ziel ausgerufen, die Zahl der Neuinfektionen unter 5000 Fälle pro Tag zu drücken.


Tschechien schickt Indien 500 Sauerstoffflaschen

PRAG: Tschechien stellt dem stark von Corona betroffenen Indien 500 Sauerstoffflaschen zur Verfügung. Das kündigte die Regierung in Prag am Mittwoch an. «Die Welt ist eine Familie», schrieb Ministerpräsident Andrej Babis auf Sanskrit bei Twitter. Die medizinischen Hilfsgüter sollen demnach in Zusammenarbeit mit der österreichischen Regierung per Flugzeug nach Indien gebracht werden.

Wegen zu vieler Covid-19-Patienten geht vielen Krankenhäusern des südasiatischen Landes der Sauerstoff aus. In Tschechien, das lange selbst zu den Corona-Hotspots in Europa zählte, hat sich die Lage deutlich entspannt. Nach aktuellen Zahlen gab es noch rund 150 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.


Dänische Feiern zur Vereinigung mit Nordschleswig

KOPENHAGEN: Dank der Lockerung von Corona-Beschränkungen in Dänemark können die Jubiläumsfeiern zur Wiedereingliederung der Region Nordschleswig ins dänische Königreich ab Anfang Mai nachgeholt werden. Wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten, werden die Kulturveranstaltungen nach einer weiteren Lockerung der Maßnahmen ab dem 6. Mai bis Oktober wiederaufgenommen. Höhepunkt des Ganzen ist Mitte Juni ein Besuch von Königin Margrethe II. in der Region, die die Däninnen und Dänen als Sønderjylland (Süderjütland) bezeichnen.

Nach zwei historischen Volksabstimmungen war nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1920 eine neue Grenze zwischen Deutschland und Dänemark gezogen worden. Dänemark gliederte Nordschleswig am 15. Juni 1920 wieder formal ins Königreich ein, Südschleswig blieb deutsch. Das 100-Jahr-Jubiläum sollte vergangenes Jahr eigentlich unter dem Motto «Genforeningen 2020» (Wiedervereinigung 2020) mit zahlreichen Veranstaltungen und Festen gefeiert werden, doch die Corona-Krise sorgte dafür, dass viele der größeren Feierlichkeiten abgesagt oder aufgeschoben werden mussten.

Vieles davon wird nun nachgeholt. Wie das dänische Königshaus am Mittwoch mitteilte, wird Königin Margrethe im Rahmen ihrer offiziellen Segelsaison mit dem königlichen Schiff in die Region reisen und am 13. Juni an einer zentralen Veranstaltung teilnehmen. Auch Kronprinz Frederik und Prinz Christian kommen demnach für Teile der Feierlichkeiten nach Nordschleswig. Später im Sommer wird das Schiff Richtung Norden segeln, wenn die Monarchin die Färöer-Inseln und Grönland besucht, die jeweils zum dänischen Königreich zählen.


Macron will Freitag Lockerungen der Corona-Maßnahmen vorstellen

PARIS: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will am Freitag schrittweise Lockerungen der Corona-Maßnahmen vorstellen. Das kündigte Premierminister Jean Castex am Mittwoch nach der Regierungssitzung unter Vorsitz von Macron an.

«Unsere Epidemie-Situation verbessert sich weiterhin stetig», sagte Castex. Es werde eine Perspektive zur allmählichen Rückkehr zum normalen Leben geben - die Lockerungen sollten stufenweise erfolgen. Man müsse aber auch die notwendigen Instrumente zur Verfügung haben, um die Maßnahmen wieder zu verschärfen, falls die Lage sich wieder verschlechtern sollte.

In ganz Frankreich gelten seit Anfang April verschärfte Corona-Maßnahmen - die Läden sind weitgehend geschlossen, die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt. Die Regierung hatte zuvor bereits Öffnungen für Mai in Aussicht gestellt. So soll die Einschränkung der Bewegungsfreiheit Anfang Mai wegfallen. Außenbereiche von Terrassen könnten, wenn es die Lage zulässt, eventuell Mitte Mai wieder öffnen.

Frankreich ist hart von der Covid-19-Pandemie getroffen. Zuletzt wurden gut 300 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gezählt. Die Lage auf den Intensivstationen ist weiter extrem angespannt.


EU gegen Astrazeneca: Gerichtstermin zu Impfstoffstreit am 26. Mai

BRÜSSEL: Im Rechtsstreit der Europäischen Union mit Astrazeneca über gekürzte Impfstofflieferungen beginnt am 26. Mai die Gerichtsverhandlung. Dies legte das von der EU-Kommission angerufene Zivilgericht erster Instanz in Brüssel am Mittwoch fest. Beide Seiten sollen sich einen ganzen Tag lang zu dem Streit äußern, meldete die Nachrichtenagentur Belga. Denkbar sei ein weiterer Verhandlungstag.

Die EU-Kommission hatte den britisch-schwedischen Konzern verklagt, weil dieser der EU viel weniger Corona-Impfstoff geliefert hat als vertraglich vereinbart. Im ersten Quartal gingen nur 30 Millionen statt 120 Millionen Impfdosen an die 27 Staaten. Für das zweite Quartal werden anstelle der vereinbarten 180 Millionen nur 70 Millionen Dosen erwartet.

Aus Sicht der EU-Kommission verstößt der Hersteller damit gegen einen Rahmenvertrag vom August 2020. Das Unternehmen hält die Klage für unbegründet. Der Vertrag enthält die umstrittene Klausel, die Firma müsse «best reasonable efforts» zur Erfüllung der Zusagen unternehmen - zu deutsch in etwa «alle vernünftigen Anstrengungen». Astrazeneca argumentiert, das habe man eingehalten; die EU-Kommission sieht das anders.

Der zweite Knackpunkt: Astrazeneca sichert im Vertrag zu, dass keine anderen Verpflichtungen gegenüber Dritten der Erfüllung entgegenstehen. Die EU-Kommission wirft dem Unternehmen jedoch vor, einen Vertrag mit Großbritannien bevorzugt bedient zu haben. Großbritannien war von Astrazeneca-Lieferproblemen weniger betroffen.


Dramatische Corona-Lage in Indien: Prinz Charles ruft zu Hilfe auf

LONDON: Prinz Charles hat angesichts der verheerenden Corona-Lage in Indien zu mehr internationaler Hilfe aufgerufen. «So wie Indien anderen geholfen hat, müssen wir jetzt Indien helfen», schrieb der britische Thronfolger (72) am Mittwoch in einer öffentlichen Nachricht an die Menschen in Indien. Er sei tief traurig über die tragischen Bilder aus dem Land, das derzeit mit Rekordzahlen an Neuinfektionen und überlasteten Krankenhäusern zu kämpfen hat. Die Betroffenen in Indien seien in seinen Gedanken und Gebeten, schrieb Charles. «Zusammen werden wir diesen Kampf gewinnen.»

Mit der Stiftung British Asian Trust, die der Prinz von Wales 2007 gegründet hatte, rief er zudem für Spenden auf, um dem Land weitere Sauerstoffkonzentratoren zur Verfügung stellen zu können. Großbritannien hatte vor einigen Tagen bereits 140 Beatmungsgeräte und 495 Sauerstoffkonzentratoren aus überschüssigen Beständen nach Indien geschickt.


Impfungen verringern Corona-Ansteckung in Haushalten deutlich

LONDON: Schon eine erste Dosis der Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca kann einer Studie zufolge das Risiko deutlich reduzieren, das Coronavirus im eigenen Haushalt weiterzutragen. Die Effekte der ersten Impfung verringern das Risiko einer Ansteckung innerhalb von Haushalten um 38 bis 49 Prozent, wie Gesundheitsbehörde Public Health England am Mittwoch mitteilte. Sie hatte für ihre Auswertung Infektionsketten in englischen Haushalten analysiert und auf dieser Basis die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung berechnet.

Die Experten verglichen positiv auf das Coronavirus Getestete, die mindestens drei Wochen zuvor eine Impfung erhalten hatten, mit ungeimpften Corona-Infizierten. Die bereits Geimpften steckten der Auswertung zufolge deutlich seltener Angehörige ihres eigenen Haushalts an: Bei Biontech lag die Wahrscheinlichkeit der Übertragung nach einer Impfung noch etwas niedriger als bei Astrazeneca.

Die Auswertung von Public Health England liefert weitere Hinweise darauf, dass die eingesetzten Impfstoffe wohl nicht nur vor schweren Covid-19-Erkrankungen schützen, sondern auch das Risiko einer Übertragung des Virus auf andere reduzieren. Frühere Studien gaben bereits ebenfalls Anlass zu dieser Hoffnung.

Public Health England hat für die Auswertung 57.000 Kontakte aus 24.000 Haushalten in England einbezogen, in denen eine zuvor geimpfte Person positiv auf das Coronavirus getestet wurde, sowie eine Million Kontakte von ungeimpften Infizierten. Die Studie wurde nicht in einem Fachjournal veröffentlicht.


Großbritannien will Corona-Impfnachweis in bestehende App einbauen

LONDON: Großbritannien will den digitalen Nachweis einer Corona-Impfung in eine bestehende App des Gesundheitsdienstes einbauen. «Ich arbeite mit internationalen Partnern in aller Welt, um sicherzustellen, dass das System international anerkannt wird», sagte der britische Verkehrsminister Grant Shapps dem Sender «Sky News». Bei einem Treffen mit den G7-Verkehrsministern in der kommenden Woche solle es um dieses Thema gehen.

Bislang ist es mit der App des britischen Gesundheitsdienstes National Health Service (NHS) unter anderem möglich, Arzttermine zu buchen. Künftig soll darin auch der Impfstatus hinterlegt werden können, genauso wie ein Corona-Testergebnis. Auch in der EU wird an entsprechenden Zertifikaten gearbeitet. Die britische Regierung will mit den Nachweisen nicht nur internationale Reisen wieder ermöglichen, sondern auch im eigenen Land wieder Großveranstaltungen wie Konzerte oder Sportevents mit Zuschauern zulassen. Bis mindestens Mitte Mai sind Reisen ins Ausland für die Menschen in Großbritannien weiterhin bis auf wenige Ausnahmen verboten.


Gabelstapler-Hersteller Kion übertrifft die Erwartungen

FRANKFURT/MAIN: Gute Geschäfte in Asien und der anhaltende Trend zur Lagerautomatisierung haben dem Gabelstapler-Hersteller Kion zu Jahresbeginn deutliche Zuwächse beschert. Der Umsatz stieg im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,1 Prozent auf 2,38 Milliarden Euro, wie der MDax-Konzern am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. In China etwa habe sich die Zahl der bestellten Neufahrzeuge im Vergleich zum coronabelasteten Vorjahresquartal mehr als verdoppelt. Außerdem trage die anhaltende Corona-Pandemie dazu bei, dass im Lebensmittel- oder Online-Handel mehr in automatisierte Lagerlösungen investiert werde.

Unter dem Strich stand für Kion im ersten Quartal ein mehr als verdoppelter Gewinn von 137 Millionen Euro im Vergleich zu 67,8 Millionen im Vorjahr. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um knapp 50 Prozent auf 215 Millionen Euro zu. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen von Analysten deutlich. Für das laufende Geschäftsjahr bestätigte Kion seine Prognose, wies jedoch auf anhaltende Risiken auf den Absatzmärkten oder bei den Rohstoffpreisen hin.


Mehr als 200.000 Corona-Tote

NEU DELHI: In Indien sind seit Pandemiebeginn insgesamt mehr als 200.000 Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Das geht aus Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums vom Mittwoch hervor. Experten gehen jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Toten deutlich höher sein dürfte.

Eine starke zweite Welle hat das Riesenland mit seinen 1,3 Milliarden Menschen stark getroffen. Das Gesundheitssystem arbeitet am Limit. Seit Donnerstag vergangener Woche wurden täglich mehr als 300.000 neue Fälle registriert. Es fehlt an medizinischem Sauerstoff, Krankenhausbetten und antiviralen Medikamenten. Erkrankte werden von Krankenhäusern abgewiesen und ersticken teils davor.

Die Welle wird mit großer Sorglosigkeit in den vergangenen Wochen sowie mit der Virusmutante B.1.617 in Verbindung gebracht. Zudem haben in Indien bislang weniger als zehn Prozent der Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten - und das obwohl Indien eigentlich als «Apotheke der Welt» bekannt ist und massenhaft Impfstoffe herstellt.

In dem Land mit der zweithöchsten Bevölkerung weltweit stieg die Gesamtzahl der Infektionen auf rund 17,6 Millionen.


Mai-Feiertage: Chinesen reisen mehr als vor Pandemie-Beginn

PEKING: China steht in den nächsten Tagen eine gewaltige Reisewelle bevor. Laut Behördenschätzung dürften über die anstehenden Feiertage vom 1. bis zum 5. Mai rund 250 Millionen Reisende in der Volksrepublik unterwegs sein. Wie das Verkehrsbüro des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit mitteilte, hätten Buchungen für Hotels und Flugreisen das Niveau von 2019, also bevor die Corona-Pandemie ausgebrochen war, «deutlich überschritten». Die Rede war von einem regelrechten «Boom» bei Inlandsreisen.

Chinas Regierung hatte nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie strikte Maßnahmen beschlossen. Ein rigoroser Lockdown und scharfe Einreisekontrollen führten dazu, dass - von kleineren lokalen Ausbrüchen abgesehen - bereits seit gut einem Jahr nur noch sehr wenige Corona-Fälle auftreten. Seitdem befindet sich die Wirtschaft auf Erholungskurs. Auch der Tourismus im Inland nimmt wieder Fahrt auf.

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