Busunfall: Nur 30.000 Baht für jeden Toten

Rettungskräfte sichern die Unfallstelle auf der Pahonyothin Road ab. Foto: Daily News
Rettungskräfte sichern die Unfallstelle auf der Pahonyothin Road ab. Foto: Daily News

PATHUM THANI: Die Hinterbliebenen der sechs Toten beim Busunfall am Sonntag auf der Pahonyothin Road sollen nur jeweils 30.000 Baht vom Busunternehmen erhalten.

Das erfuhren die Familien, als sie die Leichen ihrer Angehörigen im Krankenhaus Thammasat Chalermprakiat abholten. Weiter wurde ihnen mitgeteilt, dass die Straßenverkehrsbehörde den Fahrer nur mit einem Bußgeld bis zu 5.000 Baht bestrafen kann, während das Busunternehmen eine Geldstrafe von 50.000 Baht zahlen soll. Allerdings hat die Polizei den 24-jährigen Busfahrer festgenommen und will ihn wegen fahrlässiger Tötung anklagen. Bei dem Unglück hatte es neben den sechs Toten 56 verletzte Fahrgäste gegeben. Der Fahrer sagte aus, vor ihm habe ein Pick-up-Fahrer einem Motorrad ausweichen müssen. Da habe er die Kontrolle über den Bus verloren, berichtet „Daily News“. Rettungskräfte mussten schweres Gerät wie Schneidbrenner einsetzen, um die Verletzten aus dem total beschädigten Fahrzeug zu bergen.

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Thomas Thoenes 09.01.19 14:04
Eine Meldung wie diese
wiegt so schwer wie 100 Meldungen über das Erlassen der Visagebühren für die 21 visapflichtigen Länder. Stift, Papier und Taschenrechner wären hilfreich gewesen. Auch wenn es hier um Privathaftung geht, sollte der Staat solche Dinge bei seinem Bemühen die Touristen wieder ins Land zu holen berücksichtigen.
Der einzige Konzens aus allen berichten im letzten halben Jahr die irgendwas mit Tourismus oder Touristen zu tun haben ist: Thailand gefährlich, Thailand nur Abzocke, Thailand dreckig und wenn mal was passiert gibts nix. Da muss sich mal was tun. Berichte über wie was und wie viel wurde/wird für die Sicherheit und die Beschwerden getan?
Jürgen Franke 09.01.19 01:30
Herr Raktin, wenn das so üblich ist,
erlaube ich mir die Frage, aus welchen Gründen im vorliegenden Fall, denn nur auf den Redaktionsbericht konnte sich mein Kommentar beziehen, so wenig gezahlt wurde. Es ist demnach davon auszugehen, dass hier noch eine Prozesslawine folgen wird.
Mike Dong 09.01.19 01:29
@Hr.Franke / viel Geld ?
Im Jahr 2019 sind 30.000 THB selbst für einen "normalen Thai" keine grosse Summe mehr. Die Busgesellschaft versucht die Leute über den Tisch zu ziehen !!! Die hoffen eben, daß die Verwandten klein beigeben, Stichwort "Duckmäusertum". Hoffentlich lassen sie sich dies nicht gefallen. Ich empfehle in jedem Fall einen guten Anwalt zu nehmen. Das 10-fache muß mindestens drin sein, auch wenn das natürlich das Unglück nicht ungeschehen macht.
Jürgen Franke 08.01.19 18:32
Herr Kerp, was für Sie beschämend ist,
bedeutet für die Thais offensichtlich sehr viel Geld. Wenn es nämlich anders wäre, würden es sich die Thais auch nicht bieten lassen.
Rene Amiguet 08.01.19 18:29
Diese lausige Entschädigung ist annähernd kriminell. Da trägt der Gesetzgeber die Schuld, denn bei der Vergabe von Lizenzen für Personen Transport Unternehmen müsste es selbstverständlich obligatorisch sein das entsprechende Versicherungen nachgewiesen werden müssen! Abgesehen von dem tragischen Verlust eines- oder sogar mehreren Famlienmitgliedern müssen die Angehörigen nun noch für die Bestattungskosten aufkommen, wofür diese paar Baht bestimmt nicht annähernd ausreichen dürften!
Ingo Kerp 08.01.19 15:16
Je 30.000 THB für jeden Toten Fahrgast ist mehr als beschämend. Vielleicht sollten die Hinterbliebenen einen Anwalt konsultieren und den Busunterneher bis in die Steinzeit verklagen. Davon wird zwar keiner mehr lebendig, koennte aber ein Signal für die gesamte Branche sein.