Bard vs. ChatGPT: Was ist der Unterschied?

Foto: Freepik/User850788
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Im November 2022 kam das KI-System ChatGPT von OpenAI auf den Markt und erregte schnell viel Aufmerksamkeit. Inzwischen hat Google seinerseits angekündigt, seinen eigenen AI-basierten Chatbot namens Bard zu veröffentlichen. ChatGPT nutzt maschinelles Lernen, um Fragen in einem Gesprächsdialog zu beantworten. Es verwendet das GPT-3 Sprachmodell, das aus Texten im Internet trainiert wurde. Die Anwendungsmöglichkeiten für die generierten Inhalte von ChatGPT sind vielfältig, von geschriebenem Code bis hin zu Übersetzungen und Social-Media-Beiträgen. Man kann den Chatbot aber auch ganz andere Dinge fragen: Beispielsweise, was man aus den kläglichen Resten im Kühlschrank noch an tollen Gerichten zaubern könnte oder wo es Freispiele ohne Einzahlung 2023 gibt.

Zentrale Unterschiede

Auch wenn die Funktionen bei den beiden Systemen ähnlich sind, gibt es wichtige Unterschiede. Bard verwendet Googles LaMDA Sprachmodell für Dialoganwendungen und liefert mehr detaillierte Antworten auf gestellte Fragen als eine normale Google-Suche. Das Ziel von Bard ist es, Informationen einfach in Form einer Antwort bereitzustellen, ähnlich wie ein digitaler Assistent, aber mit Links für den Benutzer, damit er weitere Informationen erhalten kann.

Links sind sicherlich hilfreich, aber auch für das Geschäftsmodell der Suchmaschinen zentral. Schließlich verdient Google nach wie vor einen Großteil seines Geldes mit Einnahmen aus Werbung und diese bekommt der Nutzer in der Eingabemaske von Google noch nicht zu Gesicht. Es wurden von Google noch keine Pläne bekannt gegeben, KI-Chatbot-Funktionen in seine Suchmaschinen zu integrieren. Es ist jedoch davon auszugehen, dass dies früher oder später passieren wird. Schließlich wird die KI-Revolution im Bereich der Chatbots bei Google als große Bedrohung für das eigene Geschäftsmodell gesehen.

Kooperation zwischen den Größen der Branche

OpenAI hat in Zusammenarbeit mit Microsoft eine langfristige Partnerschaft angekündigt, um die AI-Fähigkeiten weiter zu verbessern. Zuvor gab es Bedenken, dass ChatGPT überzeugende Aufsätze produzieren könnte, was bei Lehrern und Professoren Sorgen auslöste. Als Reaktion darauf kündigte OpenAI im Januar 2023 einen neuen AI-Textklassifikator an. Microsoft hat angekündigt, dass ChatGPT-Technologie für Unternehmen verfügbar gemacht wird, um eigene Chatbots zu erstellen und anzupassen. Diese neuere Version von ChatGPT, GPT-4, wird in Browser wie Bing und Edge eingebettet, um eine verbesserte Suche für Benutzer zu bieten.

Ähnliches Konzept - unterschiedliche Umsetzung

ChatGPT und Bard sind beide KI-basierte Technologien, die Antworten auf Anfragen bereitstellen. Obwohl sie ein ähnliches Konzept teilen, haben sie jedoch unterschiedliche Herangehensweisen bei der Datenquelle und der Verwendung von Sprachmodellen.

Bard befindet sich aktuell noch in der Betaphase und sollte Ende Februar 2023 veröffentlicht werden. Während ChatGPT keinen Zugang zum Internet hat und damit einen Wissensstand von 2021 vorweist, ist Bard ans Internet angeschlossen. Googles KI-System verfügt über eine kontinuierliche Datenquelle und ist daher immer auf dem neuesten Stand der Informationen. Im Gegensatz dazu enden die Datenquellen vom OpenAI-Produkt bei 2021, was bedeutet, dass sie nicht über die neuesten Forschungsergebnisse verfügen.

Das LaMDA von Bard wurde für Dialoganwendungen entwickelt und ist darauf trainiert, Muster in Sätzen und zwischen Wörtern zu finden. Im Gegensatz dazu verwendet ChatGPT das Sprachmodell GPT 3.5, das auf eine einzige Texteingabeaufforderung ausgerichtet ist.

Insgesamt ist Bard in der Lage, umfassendere Informationsblöcke bereitzustellen, während ChatGPT auf eine einzige Antwort ausgelegt ist.

Alternativen zu den beiden KIs

Nicht nur ChatGPT und Bard gibt es auf dem Markt für KI-Inhaltsgeneratoren, es gibt auch andere Anbieter wie ChatSonic, Jasper AI, OpenAssistant und Wordtune, die aktiv an eigenen Projekten arbeiten. Sogar die chinesische Suchmaschine Baidu tritt mit einer Anwendung namens Ernie Bot in den Markt ein.

Das Potenzial der KI im Marketing entwickelt sich ständig weiter und passt sich rasch an, indem es in Bereiche hineinwächst, die über die reine Inhaltserzeugung hinausgehen. Dazu zählen zum Beispiel der Kundenservice, die Optimierung von E-Mails, Produktempfehlungen und Social-Media-Beiträge.

Kritik an Chatbots

Für viele sind Chatbots wie Chat GPT ein wahrer Augenöffner und zeigen, wie Künstliche Intelligenz uns in naher Zukunft noch helfen kann. In vielen Branchen wird uns KI immer mehr begegnen und auch beispielsweise zukünftige Top Casinos werden die Technologie wohl einsetzen.

Obwohl Künstliche Intelligenz kein brandneues Konzept ist, hat sie in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Laut Experten haben die technologischen Grundlagen für ChatGPT und andere Sprach-KIs schon seit einiger Zeit bestanden, was beispielsweise durch das von Google 2017 veröffentlichte Transformer-Modell verdeutlicht wird, das in der Lage ist, Beziehungen zwischen Wörtern in großen Mengen Text zu erkennen.

Während der kürzlichen Präsentation von Bard wurde auf mögliche Unzulänglichkeiten des Systems hingewiesen. Eine animierte Grafik, die von Google veröffentlicht wurde, zeigte eine Antwort von Bard auf die Frage: "Wie kann ich meinem 9-jährigen Kind den neuen Fund des James-Webb-Weltraumteleskops erklären?" Die Antwort beinhaltete auch eine Aussage, dass das Teleskop das erste Bild eines Planeten außerhalb unseres Sonnensystems aufgenommen hat.

Jedoch stellten Astronomen später fest, dass dies ein Fehler war und dass das erste Foto eines solchen Planeten bereits 2004 aufgenommen wurde. Der Astrophysiker Grant Tremblay äußerte sich zu dem Vorfall auf Twitter und zeigte sich beeindruckt von Bard, fügte aber hinzu: "Zur Klarstellung: JWST hat nicht das erste Bild eines Exoplaneten gemacht." Tremblay verwies auf ein Foto, das von der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile schon 2004 aufgenommen wurde und auf der NASA-Website verfügbar ist.

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