Bangladesch will Rohingya-Flüchtlinge auf Insel umsiedeln

Foto: epa/Nyunt Win
Foto: epa/Nyunt Win

DHAKA: Bangladesch will rund 30.000 Flüchtlinge der verfolgten ethnischen Gruppe der Rohingya auf eine Insel in der Bucht von Bengalen umsiedeln.

Es gehe darum, zwei überfüllte Flüchtlingslager aus Cox's Bazar im Südosten des Landes zu verlegen, sagte Badre Munir Ferdaus, Verwaltungschef des Distrikst Noakhali, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Hunderttausende Rohingya sind in den vergangenen Jahren vor religiöser Verfolgung aus dem Nachbarland Myanmar nach Bangladesch geflohen. Offiziell registriert sind aber nur die Menschen in den beiden Flüchtlingscamps. Schätzungen der Regierung zufolge leben weitere 300.000 Rohingya in Bangladesch. Viele von ihnen bestiegen die Boote, die seit Anfang Mai in Malaysia und Indonesien ankamen.

Bangladeschs Premierministerin Sheikh Hasina hatte die Beamten bereits im November um Vorschläge für die Umsiedlung der Menschen in den Flüchtlingscamps gebeten. Als Ort sei die Insel Hatiya ausgeguckt worden, sagte Ferdaus weiter. Diese liegt an der Stelle, wo der gewaltige Fluss Meghna in den Indischen Ozean fließt. «Ich weiß nicht, wann der Plan umgesetzt werden soll», sagte Ferdaus.

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Jürgen Franke 05.06.15 12:39
Hallo Mil,
Du hast eigentlich alles richtig erkannt. Nur bei der Begründung bist Du stecken geblieben. Die Spannungen können geschürt werden, weil es an der Bildung der Menschen fehlt, zumal sie bewusst dumm gehalten werden, denn nur so kann ein Militäretat aufrecht erhalten werden. Und wie es geht, hat die katholische Kirche Jahrhunderte lang vorgemacht. Heute noch hat sie in bildungsschwachen Ländern die meisten Anhänger. Denk mal darüber nach.
Mil Meloni 04.06.15 14:23
Myanmar, ein weiteres Beispiel kultureller Unverträglichkeit
Aufgrund vielfacher Ereignisse auf der Welt muss die Frage gestellt werden, warum dort wo Muslime auf andere Religionsgemeinschaften treffen, heftige Spannungen, die häufig in extreme Gewalttätigkeiten umschlagen, um sich greifen und die Welt in ein globales Flüchtlingslager transformieren. Es scheint so, dass derartige Spannungen nicht abnehmen, sondern fortlaufend heftiger geschürt werden, wobei dort wo die Muslime den grösseren Bevölkerungsanteil stellt, zunehmend alle Minderheiten verfolgt, vertrieben und hingemordet werden. Hier zeigt sich sehr deutlich, dass aus strategischen oder wirtschaftlichen Gründen koloniales Rochieren kulturell verschiedener Bevölkerungsgruppen, die anschliessend gefühlsmässig nicht zusammenfinden konnten, Dauerunruheherde in den davon betroffenen Ländern verursacht haben.