Bangkoks Kinder atmen schweren Smog

Luftverschmutzung bedroht die Jüngsten

Die Menschen in Bangkok kämpfen um jeden Atemzug in der dichten Luftverschmutzung. Während einige Hoffnung durch innovative Lösungen finden, bleibt der Kampf gegen den Smog eine alltägliche Herausforderung. Foto: EPA-EFE/Narong Sangnak
Die Menschen in Bangkok kämpfen um jeden Atemzug in der dichten Luftverschmutzung. Während einige Hoffnung durch innovative Lösungen finden, bleibt der Kampf gegen den Smog eine alltägliche Herausforderung. Foto: EPA-EFE/Narong Sangnak

BANGKOK: Die Luftverschmutzung in Bangkok stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit der Kinder dar, die täglich unter schwerem Smog leiden. Schülerinnen und Schüler der Suan Lumphini Schule sind täglich der harten Realität der verschmutzten Luft ausgesetzt, was durch farbige Flaggen zur Anzeige der Luftqualität symbolisiert wird. Die Stadt kämpft mit extrem hohen Luftverschmutzungslevels, was die Kinder besonders gefährdet.

Kinder in Bangkok leiden täglich unter der schweren Luftverschmutzung, mit ständigem Husten und anderen möglichen Atemwegserkrankungen als tägliche Begleiter. An der Suan Lumphini Schule konfrontieren die Schüler jeden Morgen die harte Realität ihrer Umwelt, wenn sie sich unter farbigen Flaggen versammeln, die die Luftqualität des Tages anzeigen, wobei Rot das Schlimmste und Blau das Beste signalisiert.

Thailand wird jährlich mit ernsten Luftverschmutzungsproblemen konfrontiert, wobei seine Städte letztes Jahr tagelang die weltweiten Verschmutzungsrankings anführten. Kinder gehören zu den am stärksten gefährdeten Gruppen, mit erhöhten Risiken für langfristige Atemwegsschäden.

Die soziale Kluft in der Krise

Lalipthat Prakham, eine Haushälterin, beklagt, wie ihre achtjährige Tochter bereits durch die verschmutzte Luft erkrankt ist. Trotz Versprechungen des Premierministers Srettha Thavisin, das Problem anzugehen, bleiben greifbare Lösungen aus. Einwohner wie Nanthnan Hajiub beobachten aus erster Hand, wie ihre Kinder, wie sein 11-jähriger Sohn, jetzt mit sporadischem Husten kämpfen.

Während Bangkoks Elite-Privatschulen über Luftreiniger und Filtersysteme verfügen, müssen öffentliche Einrichtungen wie die Suan Lumphini Schule für sich selbst sorgen.

In einem Hoffnungsschimmer hat die Chulalongkorn-Universität eine Studie zur Luftverschmutzung initiiert und bietet eine saubere Raumausstattung mit luftreinigenden Klimaanlagen in Schulen in stark verschmutzten Gebieten an. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, einige der schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit der Schüler zu mildern.

Kinder besonders gefährdet

Laut Teerachai Amnuaylojaroen von der School of Energy and Environment der Universität Phayao sind Kinder aufgrund ihrer noch in Entwicklung befindlichen Körper und ihrer schnelleren Atemraten einem höheren Risiko ausgesetzt, mehr Schadstoffe aufzunehmen. Die Weltgesundheitsorganisation unterstreicht diese Bedenken und hebt die schwerwiegenden Risiken hervor, die die Verschmutzung für die Gesundheit und Entwicklung von Kindern darstellt.

Während saubere Räume eine vorübergehende Erleichterung bieten, sind sie kein Allheilmittel gegen die Verschmutzungsepidemie. Das Fehlen konkreter Daten über durch Verschmutzung hospitalisierte Kinder unterstreicht die Schwere des Problems.

Zurück in der Suan Lumphini Schule findet Lehrerin Jiraporn Sukpraserd Trost in ihrem Klassenzimmer mit sauberer Raumausstattung und erkennt dessen entscheidende Rolle beim Schutz der Gesundheit ihrer jungen Schützlinge an. Doch für Eltern wie Bounleua Boriharn, dessen Tochter nicht denselben Schutz genießt, bleibt die Angst bestehen. Mit Bangkok oft in Nebel gehüllt, verstärkt sich seine Sorge um das Wohlergehen seines Kindes.

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Strauss 17.03.24 22:00
Max, offenbar willst Du die Stinker
gar nicht weghaben....
Aber natürlich ginge dies, den Grossraum BKK s diesel- und russfrei zu machen. Elektrisch kann der Warentransport in die Innenstadt gemacht werden. In Europa fährt auch nicht jedes Bäuerlein seinen Zuckerrübenwagen direkt in die Zuckerfabrik. Es wird regional in Bahnwagons umgeladen. Solange Gemüse und Beeren nicht direkt mit E LKW s zum Endverbraucherladen kommen können, muss halt am Stadtrand umgeladen werden. Die alten Pick up s können im Isaan ruhig noch weiterfahren . Es wird aber wohl keinem mehr einfallen, selber den Reis damit in die City zu bringen.
Paul Müller 17.03.24 21:40
Genickachmerzen
@Maiwald: Doch, das Genick darf ihnen schon weitetschmerzen. Die Luftverschmutzung in Bangkok ist kein Naturgesetz und es gäbe durchaus Möglichkeiten, diese zumindest etwas einzudämmen. Wie wäre es mit einer periodischen Kontrolle der Autos? Funktioniert der Katalysator noch? Ist der Auspuff kaputt und produziert über 70 dB Lärm? Denn auch Lärm ist eines der grossen Probleme des Landes. Dann wäre durchaus auch etwas an der Fahrweise der Thais zu ändern. Im Stau statt 5 Minuten den Motor laufen zu lassen einfach mal die Zündung ausschalte? Ja, ich weiss, die Klimaanlage... Aber es geht auch mal mit "nur" 21 Grad im Wageninnern statt mit 16 Grad! Wo ein Will ist, ist auch ein Weg. Von daher dürfen Sie ruhig noch etwas Ihr Genick schütteln...
Stefan Maiwald 17.03.24 20:10
@Max Freden
Sie benennen in Ihrem Kommentar zu recht Tatsachen und äußern dann Unverständnis darüber, dass dagegen "nichts gemacht wird". Haben Sie sich eigentlich mal Gedanken gemacht, warum das so ist? Ich denke nein. Wenn Sie beispielsweise 1 Mio "Stinker", also alte Pickups von der Strasse nehmen, dann entziehen Sie möglicherweise 1Mio Menschen (Handwerker /Bauern) die Möglichkeit zum täglichen Broterwerb. Oder glauben Sie ernsthaft, diese Leute hätten genug Kapital oder Sicherheiten, um mal bei der Bank eben nen Kredit über 1Mio thb aufzunehmen? Ich lebe seit einigen Jahren hier in Thailand. Auch die beiden Söhne meiner Frau fahren alte Stinker und sind glücklich, überhaupt vier Räder unterm Hintern zu haben. Ich habe langsam schon Genickschmerzen vom Kopfschütteln darüber, dass Menschen hier häufig die Verältnisse in den DACH-Ländern als Referenz hernehmen.
Fabian Sieger 17.03.24 18:41
@Dirk
Das hatte ich mir auch gedacht...
Ist schon sehr fahrlässig bzw. verantwortungslos wie man mit der Gesundheit der eigenen Landsleute umgeht.
Aber das ist ja nix im Vergleich zu den bösen Stories von ein paar vereinzelten Ausländern. Kommt dann gut gelegen, um von den vielen internen Problemen abzulenken.
Max Freden 17.03.24 18:40
Es hieß mal,
dass die Stinker aus dem Verkehr gezogen werden. Nichts ist passiert. Das abfackeln von Felder ist verboten, wird trotzdem gemacht und niemand unternimmt was dagegen.
Typisch Thai....
Andreas Hamm 17.03.24 10:30
Tja in einer Großstadt mit mehreren Millionen Einwohner und kollabierendem Straßenverkehr ist das nicht verwunderlich.
Norbert Kurt Leupi 16.03.24 23:40
In der ----
thailändischen Umwelt wird die Luft immer sicht- und greifbarer !
Dirk 16.03.24 18:30
Es ist komisch, über solche grundlegenden,wichtigen Themen wird sich überhaupt nicht empört. Aber über irgendwelche Farang wird die Welt verrückt gemacht