Alle Augen auf Kate: Rückkehr in der Kutsche

Kate, Prinzessin von Wales, lächelt bei ihrer Ankunft zum Nationalen Symposium «Shaping Us» vom königlichen Stiftungszentrums «Early Childhood» im Design Museum. Foto: Aaron Chown/Pa Wire/dpa
Kate, Prinzessin von Wales, lächelt bei ihrer Ankunft zum Nationalen Symposium «Shaping Us» vom königlichen Stiftungszentrums «Early Childhood» im Design Museum. Foto: Aaron Chown/Pa Wire/dpa

LONDON: Es ist schon jetzt das royale Event des Jahres: Die Krebspatienten König Charles und Kate wollen sich gemeinsam in der Öffentlichkeit zeigen. Doch wie gut geht es der Prinzessin wirklich?

Die englische Patientin kehrt ins Rampenlicht zurück: Wenn Prinzessin Kate am Samstag mit ihren drei Kindern per Kutsche zur traditionellen Parade «Trooping the Colour» fährt, sind die Augen von Millionen Menschen nicht nur im Vereinigten Königreich auf die 42-Jährige gerichtet. Jede Bewegung dürfte registriert werden. Wie geht es der Ehefrau des britischen Thronfolgers Prinz William wirklich? Sieht man ihr die Krebserkrankung und die Chemotherapie an?

Auf einem neuen Foto, das diese Woche in Windsor aufgenommen worden war und das der Kensington-Palast zusammen mit einer privaten Mitteilung Kates am Freitagabend veröffentlichte, ist die künftige Königin an einen efeuumrankten Baum gelehnt zu sehen, dahinter ist ein Tümpel. Die Arme sind vor dem Körper verschränkt, der Blick ist gedankenvoll nach oben gerichtet. Eine lange Haarsträhne fällt über ihre Schulter.

Seit bald einem halben Jahr war Kate nicht in der Öffentlichkeit zu sehen. Für ihre Rückkehr hat sie sich nun ausgerechnet eines der wichtigsten Ereignisse im royalen Kalender ausgesucht: die offizielle Geburtstagsparade zu Ehren von König Charles III., ihres Schwiegervaters. Tausende Soldaten in roten Gardeuniformen, glänzende Pferdefelle und die traditionellen Bärenfellmützen bestimmen bei «Trooping the Colour» das Bild.

Premier lobt Kates Mitteilung

Doch in diesem Jahr dürfte Kate die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie wird die Parade von einem nahen Gebäude aus mit anderen Mitgliedern der Royal Family verfolgen. Zum Höhepunkt ist sie dann aber mittendrin: Wenn die Militärjets der Royal Air Force über London düsen, will sie mit dem engen Kern der königlichen Familie auf dem Balkon des Buckingham-Palasts stehen.

König Charles, der ebenfalls wegen einer Krebserkrankung behandelt wird, aber schon seit mehreren Wochen wieder offizielle Termine wahrnimmt, zeigte sich erfreut über Kates Rückkehr. Der britische Premierminister Rishi Sunak schrieb auf der Plattform X, er wisse, «dass das ganze Land hinter ihr steht». «Die Mitteilung der Princess of Wales wird besonders für diejenigen von Bedeutung sein, die gegen Krebs kämpfen, und für ihre Familien. Sie werden in ihren Worten denselben Kampf erkennen und aus ihrer Stärke Hoffnung und Inspiration schöpfen», schrieb Sunak.

Tatsächlich bedeutet Kates Rückkehr in die Kutsche und auf den Balkon keineswegs, dass sie nahtlos ihren Alltag mit zahlreichen Empfängen und anderen Veranstaltungen aufnimmt oder gar auf offizielle Reisen geht. «Wie sie sagte, macht sie gute Fortschritte und freut sich darauf, morgen zur Familie zu stoßen», hieß es vom Kensington-Palast, dem offiziellen Amtssitz von Kate und Ehemann William.

«An manchen Tagen fühle ich mich schwach»

In ihrer persönlichen Mitteilung vom Freitagabend betonte die 42-Jährige, sie sei noch nicht über den Berg. Ihre Behandlung dauere an. «Ich mache gute Fortschritte, aber wie alle wissen, die eine Chemotherapie durchmachen, gibt es gute und schlechte Tage», schrieb Kate. «An den schlechten Tagen fühlt man sich schwach, müde und muss seinem Körper Ruhe gönnen. Aber an den guten Tagen, wenn man sich stärker fühlt, möchte man das Beste aus seinem Wohlbefinden machen.»

Ihre Behandlung werde noch einige Monate andauern. Es gibt noch keine Entscheidungen über weitere öffentliche Termine und keinen Zeitplan. Zunächst geht es darum, dass Kate einzelne Veranstaltungen besuchen kann, in enger Abstimmung mit ihren Ärzten.

An guten Tagen nehme sie mit Freude am Schulleben ihrer Kinder Prinz George (10), Prinzessin Charlotte (9) und Prinz Louis (6) Anteil, schrieb Kate weiter. Sie verbringe dann Zeit mit Dingen, die ihr positive Energie geben und arbeite auch ein wenig von zu Hause aus. «Ich lerne, geduldig zu sein, besonders in Zeiten der Ungewissheit. Ich nehme jeden Tag, wie er kommt, höre auf meinen Körper und gönne mir die dringend benötigte Zeit, um gesund zu werden.»

Zuletzt an Weihnachten in der Öffentlichkeit

Kate hatte sich zuletzt an Weihnachten in der Öffentlichkeit gezeigt. Damals besuchte sie gemeinsam mit ihrer Familie einen Gottesdienst nahe dem königlichen Anwesen Sandringham in Ostengland.

Details zu Kates Erkrankung sind nicht bekannt. Sie war Mitte Januar im Bauchraum operiert worden. Tests nach der Operation hätten ergeben, dass Krebs vorgelegen habe, sagte Kate in einem Video, mit dem sie Ende März ihre Erkrankung öffentlich machte.

Kates Schwiegervater Charles ist ebenfalls an Krebs erkrankt und wird behandelt. Details sind auch bei ihm nicht bekannt. Das britische Staatsoberhaupt nimmt seit Ende April wieder regelmäßig Termine wahr und reiste zuletzt zum 80. Jahrestag des sogenannten D-Day nach Frankreich. Zur Parade, mit der sein 75. Geburtstag vom vergangenen November offiziell gefeiert wird, fährt auch der Monarch in einer Kutsche.

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