Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Samstag

Foto: Pixabay
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Direktflüge zwischen Israel und Marokko geplant

JERUSALEM: Nach Vereinbarungen Israels mit zwei arabischen Staaten zur Normalisierung der Beziehungen soll es laut einem TV-Bericht auch bald Direktflüge zwischen Tel Aviv und Marokko geben. Der israelische Fernsehsender N12 berichtete am Samstagabend, dies sei der nächste Schritt der Normalisierungsbemühungen von US-Präsident Donald Trump. Eine Sprecherin des israelischen Außenministeriums sagte zu dem Bericht: «Wir bestätigen oder kommentieren dies nicht.»

Der marokkanische Ministerpräsident Saadeddine el-Othmani hatte im vergangenen Monat zwar gesagt, man lehne ein Normalisierungsabkommen mit Israel ab, wobei er auf die Rechte der Palästinenser verwies. Später sagte er jedoch der marokkanischen Nachrichtenseite «Le360», er habe dabei in seiner Funktion als Vorsitzender der moderat-islamistischen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD) und nicht im Namen der Regierung gesprochen.

Nach Beginn des Friedensprozesses mit den Palästinensern hatten Israel und Marokko 1994 mit der Normalisierung ihrer Beziehungen begonnen und Verbindungsbüros eingerichtet. Nach Ausbruch des Intifada genannten zweiten Palästinenseraufstands fror Marokko die Beziehungen zu Israel jedoch vor 20 Jahren wieder ein. Bis zu Beginn der Corona-Pandemie besuchten dennoch jährlich Tausende israelische Touristen das nordafrikanische Land.

US-Präsident Trump hatte am Freitag mitgeteilt, nach den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wolle auch Bahrain diplomatische Beziehungen zu Israel aufnehmen. Israel begrüßte dies euphorisch, die Palästinenser kritisierten es dagegen scharf als «Verrat». Die Emirate und Bahrain sind mit der Einigung von der bisherigen Strategie arabischer Staaten abgewichen, die Lösung des Konflikts mit den Palästinensern zur Bedingung für eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel zu machen.


Gericht stoppt Darlehen für kolumbianische Fluglinie Avianca

BOGOTÁ: Ein Gericht in Kolumbien hat ein Darlehen der kolumbianischen Regierung von umgerechnet bis zu 310 Millionen Euro für die insolvente Fluggesellschaft Avianca gestoppt. Das Gericht stellte fest, dass es weder Klarheit über die Bedingungen gebe, unter denen das Darlehen gewährt worden sei, noch über die Garantien hinter diesem Darlehen, berichteten kolumbianische Medien am Freitagabend (Ortszeit). Avianca hatte wegen des massiven Umsatzrückgangs infolge der Corona-Krise im Mai Insolvenz angemeldet.

Die Holding und mehrere Tochterunternehmen beantragten eigenen Angaben zufolge Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts. Wegen der Reisebeschränkungen in der Pandemie musste Avianca Mitte März seinen regulären Betrieb weitgehend einstellen. Die Rettungsaktion muss ohnehin noch von dem Richter, der in New York mit dem Fall betraut ist, bewertet und autorisiert werden.

Das Darlehen, mit dem der Betrieb aufrechterhalten werden sollte, ist in Kolumbien auf heftige Kritik gestoßen, auch weil eine große Summe Geld an eine insolvente Fluggesellschaft gehen soll, während viele Menschen in dem südamerikanischen Land in der Corona-Pandemie finanzielle Unterstützung benötigen.

Avianca ist eine der wichtigsten Fluggesellschaften Lateinamerikas. Sie fliegt zahlreiche Ziele in der Region, in Nordamerika und Europa an. Zuletzt gab es auch eine Direktverbindung von Bogotá nach München. Die Vorgängerfirma von Avianca wurde 1919 als Kolumbianisch-Deutsche Gesellschaft für Lufttransporte von einem deutschen Auswanderer gegründet. Damit gilt Avianca als eine der ältesten Fluglinien der Welt.


Kleinflugzeug mit Touristen in Frankreich abgestürzt - wohl Tote

ISÈRE: Ein Kleinflugzeug mit Touristen an Bord ist über dem Belledonne-Gebirge im Osten Frankreichs abgestürzt. Die Zahl der Todesopfer des Unglücks vom Samstagvormittag im Département Isère sei noch nicht bekannt, berichtete der Radiosender Europe 1. Die Lokalzeitung «Le Dauphiné Libéré» schrieb jedoch, ihren Informationen zufolge seien drei Menschen ums Leben gekommen. Das Belledonne-Massiv ist ein Ausläufer der französischen Alpen, als größere Stadt liegt Grenoble in der Nähe.

Nach Angaben eines Feuerwehrmannes stürzte die Maschine um etwa 10.28 Uhr ab, wie Europe 1 weiter berichtete. Die Ursache war zunächst nicht klar. Auch war nicht bekannt, wie viele Menschen sich an Bord der Maschine befunden hatten.


Libanon verweigert türkischer Maschine nach Flug über Israel Landung

BEIRUT/ISTANBUL: Der Libanon hat einer türkischen Frachtmaschine die Landung verweigert, nachdem sie durch israelischen Luftraum geflogen war. Das Flugzeug sei am Freitag auf dem Weg von Jordanien in die libanesische Hauptstadt Beirut gewesen, erklärte ein Sprecher von Turkish Airlines am Samstag.

Unklar war zunächst, warum es anders als sonst eine Route über Israel wählte. Frühere Frachtmaschinen von Turkish Airlines auf dieser Strecke machten einen Bogen um Israel und flogen über Ägypten.

Der Direktor des Rafik-Hariri-Flughafens in Beirut, Fadi al-Hassan, sagte, es habe sich um einen Fehler auf türkischer Seite gehandelt. Das libanesische Gesetz verbiete Flüge über Israel.

Nach der verweigerten Landung sei die Maschine nach Antalya im Süden der Türkei weitergeflogen, teilte der Sprecher von Turkish Airlines mit. Beim Internetdienst Flightradar 24 ist zu sehen, wie sie vor der libanesischen Mittelmeerküste umkehrt und in Richtung Türkei fliegt.

Der Libanon und Israel befinden sich offiziell im Kriegszustand. An der Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen zwischen der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Die Hisbollah ist ein enger Verbündeter des schiitischen Irans, eines Erzfeindes Israels. 2006 war es zu einem rund einmonatigen Krieg zwischen der Organisation und Israel gekommen.

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