Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Montag

Luftverkehr in Europa nimmt wieder zu

BRÜSSEL/FRANKFURT: Am europäischen Himmel sind nach dem Corona-Schock wieder mehr Passagierflugzeuge unterwegs.

In der abgelaufenen Kalenderwoche bis einschließlich Sonntag (12. Juli) zählte Eurocontrol 90.549 Flüge und damit 36,6 Prozent des Vorjahreswertes, wie der Chef der Flugsicherungs-Koordination, Eamonn Brennan, am Montag über Twitter mitteilte. Im Schnitt waren das täglich knapp 13.000 Flüge und damit 1383 mehr als in der Woche zuvor. Zu dem Höchststand seit dem nahezu vollständigen Lockdown trug besonders die irische Ryanair bei, die durchschnittlich 1045 Flüge pro Tag anbot.


Flugzeugabsturz bei Haltern: Opfer sind wohl zwei junge Männer

ESSEN/HALTERN: Beim Absturz zweier Segelflugzeuge nahe der westdeutschen Stadt Haltern am Samstag sind wohl zwei junge Männer ums Leben gekommen. Bei den Piloten handele es sich vermutlich um zwei 26 und 29 Jahre alte Niederländer.

Letzte Gewissheit solle eine DNA-Untersuchung bringen, sagte der Essener Staatsanwalt Shamgar Owuso-Ankomah am Montag. Die Obduktion der beiden Leichen und die DNA-Untersuchungen sind für diese Woche geplant.

Die beiden Flugzeuge seien in den Niederlanden auf zwei unterschiedlichen Flugplätzen gestartet, in Soesterberg und in Lemelerveld. Es sei nicht auszuschließen, dass die beiden Piloten sich kannten. Die beiden Flugzeuge «sind mutmaßlich in der Luft kollidiert», sagte Owuso-Ankomah weiter. Die Untersuchungen der deutschen Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung zur genauen Absturzursache dauerten an.

Die beiden Segelflugzeuge waren am Samstag in der Nähe des Flugplatzes Borkenberge im Bundesland Nordrhein-Westfalen abgestürzt.


Iran erläutert Hintergründe zu Abschuss von ukrainischem Flugzeug

TEHERAN: Der Iran hat in einem Bericht erneut die Hintergründe zum Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs vor rund sieben Monaten erläutert. Medienangaben von Montag zufolge habe es wegen einer fehlerhaften Ausrichtung des Radarsystems einen Kommunikationsfehler bei der zuständigen militärischen Abteilung gegeben. Dies habe dann letztendlich zu dem versehentlichen Abschuss der Maschine geführt. Es sei ein «menschlicher Fehler» gewesen, schrieb die iranische Luftfahrtbehörde in ihrem Abschlussbericht.

Das Flugzeug war am 8. Januar irrtümlich von iranischen Streitkräften kurz nach dem Start in Teheran abgeschossen worden. Alle 176 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben. Der Abschuss wurde von der iranischen Führung zunächst geleugnet, was im Nachhinein zu wütenden Protesten im Land führte. Präsident Hassan Ruhani versprach danach eine gründliche und lückenlose Aufklärung durch ein Sondergericht und verschiedene Expertenteams. Einige Personen sollen in diesem Zusammenhang auch bereits verhaftet worden sein.

Vergangenen Monat hat sich der Iran dann auch bereit erklärt, die Flugschreiber der Passagiermaschine zur Auswertung an Frankreich zu übergeben. Teheran hat auch Schadenersatz für die Hinterbliebenen der ausländischen Insassen des Flugzeugs akzeptiert. Unter den toten Passagieren waren Kanadier, Ukrainer, Afghanen, Briten, Schweden und Iraner mit Aufenthaltsrecht in Schweden.


Flughafenbetreiber Fraport ringt weiter mit Corona-Folgen

FRANKFURT/MAIN: Die Corona-Pandemie belastet den Flughafenbetreiber Fraport trotz der Lockerungen bei den Reisebestimmungen weiter stark. Zumindest besserte sich die Lage im Juni aber im Vergleich zu den beiden Vormonaten etwas. So ging die Zahl der Passagiere am Flughafen Frankfurt, dem größten Airport Deutschlands, im Juni im Vergleich zum Vorjahr zwar immer noch um knapp 91 Prozent auf 599.314 zurück, wie der im MDax notierte Flughafenbetreiber am Montag in Frankfurt mitteilte. Im April und Mai war die Passagierzahl allerdings noch um fast 97 Prozent beziehungsweise 96 Prozent gefallen. Im ersten Halbjahr, das ab Mitte März von der Corona-Krise geprägt war, sank die Zahl der abgefertigten Passagiere in Frankfurt um knapp 64 Prozent auf 12,2 Millionen.

Da das Unternehmen seit Ausbruch der Corona-Pandemie wöchentliche Zahlen zum Flugverkehr am Frankfurter Flughafen veröffentlicht, liefern die Monatsdaten keine große Überraschung mehr, zeigen aber, wie stark die Krise den Konzern belastet. Bei den monatlichen Zahlen veröffentlicht Fraport auch Angaben zu den Auslandsflughäfen. Hier sind die Rückgänge fast überall - vor allem in Brasilien, Bulgarien, Griechenland und der Türkei - weiter sehr hoch. Lediglich am Flughafen im chinesischen Xi'an, an dem Fraport 24,5 Prozent hält, zeigt sich etwas mehr Entspannung. Im Juni sank die Zahl der dort abgefertigten Passagiere um knapp 32 Prozent auf 2,62 Millionen.

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