Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Ein Airbus A-350-1000 als Langstrecken-Großraumflugzeug während der Flugschau auf dem Internationalen Luft- und Raumfahrtsalon MAKS 2021 in Zhukovsky. Foto: epa/Sergei Ilnitsky
Ein Airbus A-350-1000 als Langstrecken-Großraumflugzeug während der Flugschau auf dem Internationalen Luft- und Raumfahrtsalon MAKS 2021 in Zhukovsky. Foto: epa/Sergei Ilnitsky

Airbus dürfte mit Order von Qantas Boeing ausstechen

NEW YORK/SYDNEY/TOULOUSE: Der europäische Flugzeugbauer Airbus dürfte Kreisen zufolge mit einer Bestellung der australischen Fluggesellschaft Qantas dem US-Rivalen Boeing ein Schnippchen schlagen. Qantas stehe kurz davor, eine milliardenschwere Order zum Ersatz seiner älteren 75 Boeing-Maschinen vom Typ 737 an die Europäer zu vergeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwochabend unter Berufung auf informierte Personen. Die Bestellung dürfte schon am Donnerstag bekanntgegeben werden.

Die 75 älteren Boeing-Maschinen bilden auf dem australischen Heimatmarkt das Rückgrat der Flotte. Sollte sich die Fluggesellschaft für Airbus-Jets entscheiden, wäre das ein Rückschlag für die modernisierte Flugzeugversion 737 Max, die ohnehin in den vergangenen Jahren nach Abstürzen und Flugverboten krisengeplagt war.


Airbus liefert letzten A380 an Emirates aus

HAMBURG/DUBAI: Mit der Auslieferung des letzten A380 beendet der Flugzeugbauer Airbus am Donnerstag das Kapitel des weltweit größten Großraumfliegers. Der A380-Großkunde Emirates will auf dem Werksgelände in Hamburg-Finkenwerder die letzte bestellte Maschine dieses Typs in Empfang nehmen, wie ein Sprecher der arabischen Airline angekündigt hatte. Die Übergabe des Flugzeugs mit der Seriennummer MSN272 soll coronabedingt ohne größere Feier über die Bühne gehen. Insgesamt hat Emirates damit 123 Exemplare des doppelstöckigen Flugzeugs abgenommen, fast die Hälfte aller 251 jemals verkauften A380.

Airbus hatte Anfang 2019 unter seinem damaligen Chef Tom Enders beschlossen, dass die Produktion des weltgrößten Passagierjets A380 eingestellt wird. Der doppelstöckige Passagierjet hatte Airbus schon länger große Sorgen bereitet. In den vergangenen Jahren hatte kaum noch eine Fluglinie ein Modell geordert. Airbus drohten die Bestellungen auszugehen.

Airbus-Testpiloten hatten sich bereits am Sonntag von dem Flugzeug verabschiedet: Sie flogen unter anderem eine Route in Herzform, wie Aufzeichnungen des Portals Flightradar24 zeigen. Airbus verbreitete dies auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit dem Kommentar, das Flugtestteam sende den «A380-Fans da draußen» während der Übergabevorbereitungen einige Herzen.


Gepäckverlader in Indien schläft im Flugzeug ein - und fliegt mit

MUMBAI: Ein Gepäckverlader ist im Frachtraum eines Flugzeugs in Indien eingeschlafen, nachdem er dort Koffer verstaut hatte. Der Flieger sei dann mit dem blinden Passagier an Bord von Mumbai nach Abu Dhabi geflogen, sagte ein Sprecher der indischen Zivilluftfahrtbehörde DGCA am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Erst nach der Ankunft am Sonntag in den Vereinigten Arabischen Emiraten hätten Behördenmitarbeiter den Mann entdeckt. Er sei hinter dem Gepäck versteckt gewesen.

Eine medizinische Untersuchung habe ergeben, dass der körperliche Zustand des Mannes «stabil und normal» sei. Anschließend wurde er wieder im selben Flieger zurück nach Mumbai geschickt, wie es hieß. Die indische Zivilluftfahrtbehörde kündigte eine Untersuchung an, der Mitarbeiter wurde den Angaben nach aus dem Dienstplan gestrichen. Auch die Billig-Airlines IndiGo wollte den Vorfall untersuchen.


British-Airways-Mutter IAG kurz vor Absage von Air-Europa-Übernahme

LONDN: Die geplante Übernahme der spanischen Fluggesellschaft Air Europa durch die British-Airways-Mutter IAG steht wohl kurz vor dem Aus. Die Gespräche über eine Aufhebung der Übernahme-Vereinbarung seien in einem fortgeschrittenen Stadium, teilte der IAG-Konzern am Mittwoch mit. Weitere Angaben machte IAG nicht. Die 500 Millionen Euro schwere Übernahme von Air Europa war zwischen der spanischen Tourismus-Gruppe Globalia und IAG seit November 2019 vereinbart, doch Ende Juni hatte die EU-Kommission wettbewerbsrechtliche Bedenken angemeldet. Außerdem hatte sich das Umfeld für Airlines mit Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 massiv geändert.

Die für die Einhaltung von EU-Recht zuständige Behörde hatte im Sommer mitgeteilt, dass der Zusammenschluss nach einer ersten Analyse den Wettbewerb auf Märkten für Passagierflüge auf spanischen Inlandsstrecken und auf internationalen Strecken von und nach Spanien beeinträchtigen könnte. Laut der Angaben von Juni wollten die Wettbewerbshüter der EU-Kommission die geplante Übernahme einer eingehenden Prüfung auf Grundlage der EU-Fusionskontrollverordnung unterziehen.

Der IAG-Konzern, zu dem neben British Airways auch die spanischen Fluggesellschaften Iberia und Vueling, die irische Aer Lingus und die Eigengründung Level zählen, hatte sich Ende 2019 mit der Air-Europa-Eigentümerin Globalia auf den Kauf von Air Europa geeinigt. Der Deal sollte bis Ende 2020 vollzogen werden, doch die Corona-Krise brachte die gesamte Flug- und Reisebranche in Not. Deswegen sollte IAG nach Angaben aus dem Januar auch nur noch eine halbe Milliarde statt einer Milliarde Euro an Globalia zahlen.

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