Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Foto: Freepik
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Taliban bitten Pakistan um Wiederaufnahme des Flugverkehrs

ISLAMABAD: Die in Afghanistan regierenden militant-islamistischen Taliban haben Pakistan um die Wiederaufnahme der Passagierflüge zwischen den beiden Nachbarländern gebeten. Die afghanische Zivilluftfahrtbehörde habe einen entsprechenden Brief an die pakistanischen geschrieben, damit die Fluggesellschaften Ariana Afghan Airlines und Kam Air ihre Flüge wieder anbieten können, sagte ein Sprecher der pakistanischen Luftfahrtbehörde am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

In dem Brief aus Afghanistan heißt es demnach, dass der internationale Flughafen von Kabul mit technischer und finanzieller Hilfe aus Katar repariert worden sei. Der kleine Golfstaat beherbergt seit Jahren das politische Büro der Taliban.

In dieser Woche landete ein Charterflug von Pakistan International Airlines (PIA) auf dem Flughafen - der erste Passagierflug, der die afghanische Hauptstadt seit der Taliban-Übernahme Mitte August erreichte. PIA, Kam und Ariana flogen vor der Taliban-Übernahme regelmäßig zwischen Kabul und der pakistanischen Hauptstadt Islamabad.

Es war zunächst nicht bekannt, ob Islamabad den Flugbetrieb zulassen wird. Pakistan hat die vor kurzem bekanntgegebene Übergangsregierung der Taliban nicht anerkannt.


Hinterbliebene von Germanwings-Absturz erwägen Klage gegen Bund

HAMM: Nach der gerichtlichen Niederlage im Streit mit der Lufthansa um zusätzlichen Schadenersatz erwägen die Hinterbliebenen des Germanwings-Absturzes nun eine Klage gegen die Bundesregierung. «Die Mandanten, mit denen ich gesprochen habe, neigen dazu, diesen Schritt zu gehen», sagte Kläger-Anwalt Elmar Giemulla am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Am Dienstag waren die Hinterbliebenen auch in zweiter Instanz vor dem Oberlandesgericht mit einer Forderung nach zusätzlichem Schadenersatz von der Germanwings-Mutter Lufthansa gescheitert.

Am 24. März 2015 hatte den Ermittlungen zufolge der früher unter Depressionen leidende Co-Pilot das Flugzeug in den französischen Alpen absichtlich gegen einen Berg gesteuert. Dabei kamen alle 150 Insassen ums Leben, viele davon aus NRW. Die Kläger argumentieren, dass die Katastrophe hätte vermieden werden können, wenn bei Untersuchungen des Co-Piloten genauer hingesehen worden wäre. Weil deswegen eine schwerwiegende psychische Erkrankung unentdeckt blieb, so das Argument, wurde ihm nicht rechtzeitig die Flugerlaubnis entzogen.

Anders als die Kläger vertraten die Richter in Hamm jedoch wie schon in der Vorinstanz die Auffassung, die Lufthansa sei der falsche Adressat der Schmerzensgeld-Forderungen. Vielmehr nähmen die flugmedizinischen Sachverständigen bei den Untersuchungen auf Flugtauglichkeit eine staatliche Aufgabe war. Diese obliege der Bundesbehörde Luftfahrtbundesamt. Daher sei der Bund der richtige Anspruchsgegner, so das Gericht am Dienstag.

«Jetzt haben wir zumindest Klarheit, wer nach Auffassung des Gerichts die Verantwortung für das Verhalten der Fliegerärzte trägt», sagte Giemulla weiter. Das sei bei aller anfänglicher Enttäuschung über die gestrige Zurückweisung der Berufung für viele Hinterbliebene ein wichtiger Aspekt. Vor einer etwaigen Klage will der Anwalt aber in jedem Fall das Gespräch mit dem Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig suchen.

«Wir hatten erwartet, dass das erstinstanzliche Urteil korrigiert wird, weil wir stets die Lufthansa für verantwortlich gehalten hatten. Sich von diesem Gedanken zu verabschieden, ist zunächst irritierend», sagte Giemulla.


Frankfurter Flughafen mottet neues Terminal erst einmal ein

FRANKFURT/MAIN: Der Frankfurter Flughafen mottet das erste Teilstück seines neuen Passagier-Terminals wegen fehlender Nachfrage erst einmal ein. Der Flugsteig G werde dem Betreiber Fraport in der ersten Hälfte des kommenden Jahres schlüsselfertig übergeben, erklärte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch. Der Zeitpunkt zur Inbetriebnahme hänge von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und der daraus folgenden Nachfrage nach Flugreisen ab.

Spätestens werde Flugsteig G gemeinsam mit den übrigen Teilen des neuen Terminals 3 im Frühjahr 2026 in Betrieb genommen, so der Sprecher. Fraport baut im Süden des bisherigen Flughafens mit einem Aufwand von 4 Milliarden Euro einen neuen Gebäudekomplex, der im Endausbau rund 25 Millionen Passagiere fassen soll. Das entspricht dem Fluggastaufkommen von Düsseldorf im Vorkrisenjahr 2019. Frankfurt hatte mit seinen beiden bestehenden Terminals in dem Jahr 70,5 Millionen Passagiere gezählt. In der Corona-Krise hatte sich Fraport dagegen entschieden, den Bau von Terminal 3 zu unterbrechen.


Indonesien: Frachtflugzeug im Dschungel der Provinz Papua abgestürzt

JAKARTA: In der indonesischen Provinz Papua ist ein Frachtflugzeug mit drei Insassen an Bord abgestürzt. Nach Militärangaben wurde das Wrack der Maschine der Rimbun Air am Mittwoch von der Luft aus im Dschungel des Bezirks Intan Yaya entdeckt. Ob die Insassen, darunter der Pilot und ein Techniker, überlebt haben, sei noch ebenso unklar wie die Unglücksursache, sagte Militärsprecher Edi Dipramono. «Aber es war zu der Zeit neblig», erklärte er.

Das Flugzeug sei aber nicht von der bewaffneten Separatistengruppe Organisation für ein freies Papua (OPM) abgeschossen worden, bestätigte Dipramono. Die Maschine transportierte Lebensmittel und Baumaterialien. Die größtenteils von Urwald bedeckte Provinz ist wegen fehlender Infrastruktur auf Versorgung aus der Luft angewiesen.

In Papua, der größten und östlichsten Provinz Indonesiens, gibt es seit den 1960er Jahren Unabhängigkeitsbestrebungen. Jedoch hat die Gewalt zuletzt zugenommen. Die Region grenzt im Osten an den Staat Papua-Neuguinea und im Westen an die Provinz West-Papua.

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