Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Foto: Pixabay/Garten-gg
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Boeing hat keine Unterlagen zu Arbeit an herausgerissenem Rumpfteil

WASHINGTON: Bei Ermittlungen zum Beinahe-Unglück mit einem herausgerissenen Rumpfteil bei einer Boeing-Maschine hat sich herausgestellt, dass der Flugzeugbauer keine Unterlagen zu Arbeiten an dem Fragment hat. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB betonte am Mittwoch, sie wisse bis heute nicht, wer im Boeing-Werk Renton das Rumpfteil abgenommen und wieder angebracht habe. Der Konzern könne keine Dokumentation dazu finden. Auch Boeing-Chef Dave Calhoun habe gesagt, der Flugzeugbauer habe keine Unterlagen darüber, schrieb NTSB-Chefin Jennifer Homendy in einem Brief an den Verkehrsausschuss des US-Senats.

Bei dem Zwischenfall mit einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max der US-Fluggesellschaft Alaska Airlines war kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpf-Fragment an der Reihe 26 herausgebrochen. Die mehr als 170 Menschen an Bord kamen weitgehend mit einem Schrecken davon. Experten verwiesen aber auch darauf, dass durch einen glücklichen Zufall die beiden Sitze in der Nähe des Lochs im Rumpf leer geblieben waren und das Flugzeug noch in relativ geringer Höhe war.

Die NTSB geht nach ersten Untersuchungen davon aus, dass vier Befestigungsbolzen an dem Rumpfteil gänzlich fehlten. Es gebe Hinweise darauf, dass das Fragment immer weiter hochgerutscht sei, bis es dann beim 154. Flug der Maschine herausbrach, sagte Homendy vor wenigen Tagen in einer Anhörung im US-Senat. Dabei war ihr vom Ausschuss auch auferlegt worden, schriftlich zu berichten, ob Boeing Unterlagen zu den Arbeiten am Rumpfteil liefere. Im Flugzeugbau ist es eigentlich üblich, Arbeitsschritte ausführlich zu dokumentieren. Boeing betonte am Mittwoch, man kooperiere bei den Untersuchungen.

Die NTSB hatte auch gehofft, über Aufzeichnungen von Sicherheitskameras mehr über Arbeiten an dem Fragment zu erfahren. Doch Boeing habe mitgeteilt, dass die Aufnahmen inzwischen überspielt worden seien. Der Konzern verwies am Mittwoch darauf, dass die Aufzeichnungen nach 30 Tagen automatisch von neuen Mitschnitten überspielt würden - und die Maschine sei im September im Werk gewesen und im Oktober ausgeliefert worden.


Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an mehreren Flughäfen

HAMBURG/BERLIN: Abgesagte Flüge und Verspätungen: Zehntausende Passagiere müssen umplanen.

Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an mehreren deutschen Flughäfen werden am Donnerstag und Freitag zu abgesagten Flügen und Verspätungen führen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Ausständen der Luftsicherheitskräfte an den Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin beginnend im Laufe der Nacht zum Donnerstag (14.3.) aufgerufen. Passagiere können dann nicht mehr in den Sicherheitsbereich kommen. Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind davon etwa 90.000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.

Am Freitag soll es nach und nach die Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden, Leipzig und erneut Karlsruhe/Baden-Baden treffen. Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt ist von den Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an den beiden Tagen nicht betroffen.

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von etwa 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. Bei dem Konflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Eine sechste Verhandlung ist für den 20. März verabredet.


Verdi ruft Luftsicherheitspersonal auch am Freitag zu Warnstreiks auf

HANNOVER/BERLIN: Die Streikwellen im Flugverkehr in Deutschland ebben nicht ab - im Gegenteil. Nach einem weiteren Ausstand am Donnerstag soll es auch am Folgetag zu Arbeitsniederlegungen an mehreren Airports kommen.

Die Gewerkschaft Verdi hat das Luftsicherheitspersonal auch am Freitag zu Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen. Dann soll es nach Angaben von Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper nach und nach die Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden, Leipzig sowie Karlsruhe/Baden-Baden treffen. Der Flughafen Hannover teilte am Mittwoch mit: «Aus diesem Grund werden am Freitag, dem 15. März 2024 in der Zeit von 00:00 Uhr bis 12:00 Uhr keine Abflüge möglich sein. Ankünfte sind nicht betroffen.»

Verdi hat die Luftsicherheitskräfte bereits für diesen Donnerstag an fünf deutschen Flughäfen erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Der ganztägige Ausstand betrifft nach Angaben der Gewerkschaft im Laufe der Nacht schrittweise die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin. Passagiere können nicht mehr in den Sicherheitsbereich kommen. Eine Ausweitung des Ausstands war zuvor nicht ausgeschlossen worden.

Etwa 90.000 Passagiere müssen sich wegen des angekündigten Warnstreiks am Donnerstag an den fünf deutschen Flughäfen nach Einschätzung des Flughafenverbandes ADV auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Der Verband rechnet aktuell mit mehr als 580 abgesagten Flugverbindungen allein am Donnerstag.

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich.

In dem Tarifkonflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Bei einer ersten Warnstreikwelle an elf Flughäfen waren mehr als 1100 Flüge ausgefallen. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.


Verband: Etwa 90.000 Passagiere von Warnstreiks an Flughäfen betroffen

BERLIN: Zehntausende Passagiere müssen umplanen. Wegen eines Warnstreiks an Flughäfen rechnet der Branchenverband ADV mit mehr als 580 abgesagten Flugverbindungen.

Etwa 90.000 Passagiere müssen sich wegen des angekündigten Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen nach Einschätzung des Flughafenverbandes ADV auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Der Verband rechnet aktuell mit mehr als 580 abgesagten Flugverbindungen. «Ein ganzes Land wird vom internationalen Luftverkehr abgeschnitten. Die Gewerkschaften haben jedes Maß verloren», kritisierte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. «Flughäfen gehören zur kritischen Infrastruktur und müssen vor Streikeskalationen geschützt werden.»

Der ADV empfahl allen Reisenden, sich bei ihrer jeweiligen Fluggesellschaft zu erkundigen, ob der Flug stattfindet und ausreichend Zeit vor Ort einzuplanen.

Die Gewerkschaft Verdi hat die Luftsicherheitskräfte zu einem Warnstreik aufgerufen. Der ganztägige Ausstand betrifft nach Verdi-Angaben im Laufe der Nacht zum Donnerstag schrittweise die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden Baden, Köln und Berlin. Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich.

In dem Tarifkonflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Bei einer ersten Warnstreikwelle an elf Flughäfen waren mehr als 1100 Flüge ausgefallen. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.


Lufthansa-Kabinenpersonal streikt in München

FRANKFURT/MÜNCHEN: Streiks der Lufthansa-Flugbegleiter treffen erneut Zehntausende Passagiere. In einem anderen Tarifkonflikt verhandelt die Fluggesellschaft wieder.

Das Lufthansa-Kabinenpersonal hat seinen Streik am Mittwoch fortgesetzt: Am Flughafen München legten Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline um 4.00 Uhr die Arbeit nieder. Die Kabinengewerkschaft Ufo will bis Mittwochabend um 23.00 Uhr alle Lufthansa-Abflüge in München bestreiken lassen. Nach Einschätzung der Fluggesellschaft werden 400 Flüge mit 50.000 Fluggästen nicht abheben können.

Am Dienstag hatte das Lufthansa-Kabinenpersonal schon am Frankfurter Flughafen gestreikt. Dort fielen nach Unternehmensangaben 600 Verbindungen aus, etwa 70.000 Passagiere kamen nicht wie geplant an ihr Ziel.

Die Gewerkschaft Ufo fordert für die etwa 18.000 Kabinenbeschäftigten der Lufthansa und die knapp 1000 Kräfte der Regionaltochter Lufthansa Cityline im Kern 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem will die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen.

In der vergangenen Woche fielen wegen eines von Verdi organisierten Warnstreiks des Bodenpersonals bereits Hunderte Lufthansa-Flüge aus. Die Tarifverhandlungen für die etwa 25.000 Beschäftigten am Boden sollen an diesem Mittwoch und Donnerstag (13./14.3.) fortgesetzt werden. Verdi verlangt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang 10 Prozent angeboten hat. Vergleichsweise unstrittig ist nach vier Verhandlungsrunden eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro.

Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann hatte am Dienstag an die Gewerkschaft appelliert: «Wir haben sowohl bei Verdi als auch bei Ufo gute, weitreichende Angebote gemacht, beide mit Gehaltssteigerungen um rund zehn Prozent», sagte Niggemann. «Ich denke, das ist die Basis, um kurzfristig Lösungen zu finden. Wir sind verhandlungsbereit.»

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