Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Donnerstag

Foto: Freepik
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Britischer Regierungsflieger erlebt Signalstörung nahe Kaliningrad

LONDON: Ein Flugzeug mit dem britischen Verteidigungsminister Grant Shapps an Bord hat nahe der russischen Exklave Kaliningrad vorübergehend mit einer Störung des GPS-Signals zu tun gehabt. Die Sicherheit des Flugzeugs sei nicht gefährdet gewesen, teilte die Regierung in der Londoner Downing Street am Donnerstag der britischen Nachrichtenagentur PA mit. Der Zeitung «Times» zufolge dauerte die Störung auf dem Flug zwischen Polen und Großbritannien am Mittwoch etwa 30 Minuten. Das Flugzeug habe alternative Methoden zur Bestimmung seines Standorts genutzt.

Solche Störaktionen im Luftraum der Region seien nicht ungewöhnlich, berichteten die Nachrichtenagentur PA und die Rundfunkanstalt BBC unter Verweis auf Sicherheitskreise. Nicht klar ist nach Angaben der «Times», ob Russland das Flugzeug gezielt ins Visier nahm.


Weitere Warnstreikwelle der Luftsicherheitskräfte beginnt in Hannover

HANNOVER: Die Warnstreiks im Luftverkehr in Deutschland gehen weiter: Am Donnerstagabend traten in Hannover die ersten Sicherheitskräfte in den Ausstand. Weitere fünf Airports sollen am Freitag folgen.

Am Flughafen Hannover hat am Donnerstagabend die zweite Welle der Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals begonnen. Seit 22.00 Uhr seien dort die ersten Sicherheitskräfte im Ausstand, bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Zunächst legten nur die Mitarbeiter für die Kontrolle von Fracht und Besatzungsmitglieder die Arbeit nieder, ab Mitternacht soll auch die Passagierkontrolle bestreikt werden. Der Warnstreik soll bis Freitag, 12.00 Uhr, dauern.

Der Flughafen hatte zuvor mitgeteilt, dass es am Freitag zwischen Mitternacht und 12.00 Uhr in Hannover keine Starts mit Passagieren geben werde. Die meisten Abflüge wurden gestrichen, einige Airlines verlegten Starts auf Zeiten vor oder nach dem Streik oder weichen auf andere Flughäfen wie Braunschweig oder Paderborn aus. Ankommende Maschinen würden dagegen weiter abgefertigt. In Hannover gibt es anders als an vielen anderen Airports kein Nachtflugverbot.

Der Warnstreik soll am Freitag schrittweise auf weitere Flughäfen ausgeweitet werden - darunter Dortmund, Weeze, Dresden, Leipzig und erneut Karlsruhe/Baden-Baden.

Bereits am Donnerstag hatten Warnstreiks des Sicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen den Betrieb weitgehend zum Erliegen gebracht. Betroffen waren die Flughäfen in Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln/Bonn sowie Karlsruhe/Baden-Baden. In der Regel wurden sämtliche Abflüge gestrichen, weil Passagiere und Waren keine Sicherheitskontrollen mehr durchlaufen konnten. Bei den Landungen kam es ebenfalls zu zahlreichen Ausfällen. Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV wurden mehr als 580 Flugverbindungen abgesagt. Für Freitag rechnet der Verband mit einer deutlich geringeren Anzahl abgesagter Verbindungen.

Mit den Warnstreiks will Verdi vor der nächsten Verhandlungsrunde am 20. März den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Löhne und Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister.


Neue Flüge im Sommerplan der Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden

LEIPZIG: Die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden starten mit teils neuen Zielen in ihren Sommerflugplan. Hinzugekommen seien etwa in Leipzig/Halle die Ziele Jerez de la Frontera in Südspanien, Agadir in Marokko sowie Bukarest in Rumänien und Tirana in Albanien, teilte die Mitteldeutsche Flughafen AG am Donnerstag mit. Der Sommerflugplan gilt vom 31. März bis 26. Oktober 2024. Insgesamt enthält der Sommerflugplan von Leipzig/Halle aus Verbindungen zu 33 Zielen in 16 Ländern, darunter die Urlaubsziele Antalya (Türkei), Hurghada (Ägypten) und Mallorca (Spanien).

Am Flughafen Dresden werden bis zu 104 Flüge wöchentlich starten. Laut Sommerplan sollen 22 Ziele in zwölf Ländern angeflogen werden - unter anderem die Ziele Ägypten, Spanien, Griechenland, Bulgarien und neu in diesem Jahr Tunesien.

Den Angaben zufolge zählte der Dresdner Flughafen im vergangenen Jahr rund 930.000 Fluggäste, in Leipzig/Halle waren es rund 2,1 Millionen.


Anklage gegen Hamburger Flughafen-Geiselnehmer erhoben

HAMBURG: Im November entführt ein Mann seine kleine Tochter und fährt mit ihr zum Hamburger Flughafen. Die Geiselnahme legt den Airport für 18 Stunden lahm. Nun soll sich der Mann vor Gericht verantworten.

Gut vier Monate nach der 18-stündigen Geiselnahme am Hamburger Flughafen hat die Generalstaatsanwaltschaft im norddeutschen Stadtstaat Anklage gegen den mutmaßlichen Täter erhoben.

Der 35 Jahre alte Türke soll sich wegen Geiselnahme, Entziehung Minderjähriger, vorsätzlicher Körperverletzung und Waffendelikten verantworten, wie die Anklagebehörde am Donnerstag mitteilte.

Dem Mann werde vorgeworfen, seine vierjährige Tochter am Abend des 4. November vergangenen Jahres aus der Wohnung der Mutter in Stade (Niedersachsen) entführt zu haben und mit dem Kind zum Hamburger Flughafen gefahren zu sein. Mit dem Wagen habe er drei Schranken durchbrochen und sei bis auf das Vorfeld gefahren. Dort habe der 35-Jährige mit einer Pistole mehrfach in die Luft geschossen und zwei brennende Molotowcocktails aus dem Fahrzeug geworfen. Zudem habe er gedroht, drei Bomben bei sich zu haben.

Mit der Aktion wollte er laut Anklage seiner Forderung nach Bereitstellung eines Flugzeugs zur Ausreise in die Türkei für sich und seine Tochter Nachdruck verleihen. Hintergrund war ein Sorgerechtsstreit mit der Mutter des Kindes.

Erst nach 18 Stunden ergab sich der Mann der Polizei und konnte festgenommen werden. Während des Einsatzes war der gesamte Flughafen lahmgelegt.


Lufthansa und Verdi wollen Schlichtung im Bodenpersonal-Tarifstreit

FRANKFURT/MAIN: Fünf Runden blieben ohne Einigung - nun sollen Schlichter bei der Lösung des Tarifstreits des Lufthansa-Bodenpersonals helfen. Verdi bereitet aber auch einen möglichen Erzwingungsstreik vor.

Im festgefahrenen Tarifkonflikt des Lufthansa-Bodenpersonals soll nach fünf Runden ohne Einigung eine Schlichtung eine Lösung bringen. Sowohl die Gewerkschaft Verdi als auf die Lufthansa visierten möglichst schnell ein Schlichtungsverfahren an, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Während der Schlichtung soll eine Friedenspflicht gelten. Auch eine Verdi-Sprecherin bestätigte der dpa den Willen zur Schlichtung.

Parallel dazu sollen aber Anfang oder Mitte kommender Woche Vorbereitungen für eine Urabstimmung beginnen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky am Donnerstagabend in Frankfurt. «Damit sind Erzwingungsstreiks auch zeitnah möglich.» Man wolle keine weitere Eskalation und keine zusätzlichen Belastungen für die Passagiere. «Wir wollen, dass die Passagiere in den Osterferien gut von A nach B kommen, dass die Familien in ihren wohlverdienten Urlaub kommen.» Deswegen biete man der Lufthansa auch die Schlichtung an. Ein Ergebnis wolle man bis Ostersamstag erreichen. Die beiden Schlichter müssten noch benannt werden.

Zugleich werde man keine Schlichtung mitmachen, die mehrere Wochen oder Monate andauere. «Die Beschäftigten brauchen jetzt einen Schluck aus der Pulle», sagte Reschinsky. In den zwei Verhandlungstagen habe das Unternehmen kein verbessertes Angebot gemacht. Mit Blick auf die Lufthansa sagte der Verdi-Verhandlungsführer: «Sie bleibt auf ihrem letzten Verhandlungsstand von Ende Februar stehen.» Sollte die Lufthansa letztlich die Schlichtung nicht wollen oder das Ergebnis ablehnen beziehungsweise kein Ergebnis zustande kommen, sei man auch bereit, in den möglichen Erzwingungsstreik einzutreten.

Dieser könne nonstop erfolgen, «aber auch immer mal wieder mehrere Wochen lang. Damit wird die Lufthansa zu einem unsicheren Verkehrsmittel», so Reschinsky. Die Gewerkschaft habe «den Eindruck, dass das Management der Lufthansa überfordert ist mit dieser Tarifrunde». «Und deswegen befürworten wir es auch, dass Dritte mal auf diesen Tarifkonflikt schauen», so der Verdi-Verhandlungsführer.

Vom Unternehmen hieß es, man habe sich während der Verhandlungsrunde am Mittwoch und Donnerstag nicht auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 20.000 Beschäftigten des Bodenpersonals, der Lufthansa Technik, der Lufthansa Cargo und weiterer Gesellschaften einigen können. Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann sagte laut einer Mitteilung, man sei einer Lösung näher gekommen, es habe aber noch nicht zum Abschluss gereicht. «Gemeinsam wollen wir nun mit Hilfe einer Schlichtung die offenen Punkte klären, um dann eine Einigung zu erzielen.»

Vergangene Woche waren wegen eines von Verdi organisierten Warnstreiks des Bodenpersonals Hunderte Lufthansa-Flüge ausgefallen. Für Passagiere würde eine Einigung im Tarifstreit des Bodenpersonals allerdings nur eine kleine Entlastung bedeuten, denn nach wie vor sind mehrere Tarifkonflikte im deutschen Luftverkehr offen.


Toter und Verletzte bei Hubschrauberunglück in Russland

MAGADAN: Bei der Bruchlandung eines Transporthubschraubers im äußersten Osten Russlands sind Behördenangaben zufolge mindestens ein Mensch ums Leben gekommen und zwei weitere verletzt worden. Insgesamt seien 20 Menschen an Bord Maschine vom Typ Mi-8 gewesen, die in der Region Magadan verunglückte, teilte ein Sprecher der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Donnerstag mit. Medienberichten zufolge soll es sich dabei um Bergarbeiter gehandelt haben. Die Unglücksursache war zunächst nicht bekannt.

Auch über das Schicksal der meisten Insassen gab es erst einmal kaum Auskunft. Laut Luftfahrtbehörde wurden bereits zwei Hubschrauber mit Medizinern an die Unglücksstelle geschickt. Die Rettungs- und Sucharbeiten seien jedoch durch die aktuellen Wetterbedingungen erschwert, erklärte der Sprecher.

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