Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Thomas Kluehr, CEO von Swiss International Air Lines (SWISS), spricht an der Jahresmedienkonferenz von Swiss International Air Lines (SWISS). Foto: epa/Ennio Leanza
Thomas Kluehr, CEO von Swiss International Air Lines (SWISS), spricht an der Jahresmedienkonferenz von Swiss International Air Lines (SWISS). Foto: epa/Ennio Leanza

Chef der Lufthansa-Tochter Swiss tritt zurück

ZÜRICH: Der langjährige Lufthansa-Manager und heutige Chef bei der Lufthansa-Tochter Swiss, Thomas Klühr, tritt Ende des Jahres zurück. Das teilte Swiss am Dienstag mit. Er habe dafür private Gründe genannt. Über die Nachfolge werde der Verwaltungsrat im vierten Quartal entscheiden. Klühr war seit 2016 CEO der Swiss. Er lege auch das Amt als Präsident des Verwaltungsrats der zweiten Schweizer Lufthansa-Tochter, Edelweiss Air, nieder.

Swiss dankte dem deutschen Top-Manager. Er habe die größte Flottenmodernisierung des Unternehmens vorangetrieben. Auch Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr würdigte Klühr laut Mitteilung: «In mehr als drei Jahrzehnten hat er auf unterschiedlichen Positionen und in verschiedenen Rollen unser Unternehmen mitgeprägt. Nicht nur in Deutschland und in der Schweiz, sondern in der gesamten Luftfahrtindustrie verdient Thomas Klühr höchstes Ansehen.»

Klühr werde in die Schweizer Luftfahrtstiftung wechseln, teilte Swiss mit. Die Stiftung war eine Auflage der Schweizer Regierung, als sie für Swiss eine Kreditgarantie wegen der Corona-Ausfälle aussprach. Die Stiftung soll überwachen, dass die mit der Kreditgarantie verbundenen Vereinbarungen über den Erhalt des Drehkreuzes Zürich eingehalten werden.


Südafrikanische Airline SAA stellt Betrieb vorübergehend ein

JOHANNESBURG: Wegen bisher fehlender Gelder für die Rettung der angeschlagenen South African Airways (SAA) ist der Betrieb der südafrikanischen Fluggesellschaft vorübergehend eingestellt worden. Man habe entschieden, den Betrieb der Airline zu unterbrechen und die Fluggesellschaft unter «Pflege und Instandhaltung» zu stellen, bis Gespräche über die Finanzierung abgeschlossen worden seien, teilten die Verwalter von SAA am Dienstag mit.

Nach jahrelangen Verlusten war für die SAA jüngst ein Rettungsverfahren eingeleitet worden, aus dem sie als umstrukturierte, geschrumpfte Airline hervorgehen sollte. Ein entsprechender Rettungsplan war von den Gläubigern unter der Bedingung einer schriftlichen Finanzierungszusage der Regierung angenommen worden. In dem Rettungsplan der Verwalter wurde eine Summe von 10,1 Milliarden Rand (533 Mio Euro) als nötig erachtet für eine erfolgreiche Neuausrichtung.

Man bespreche derzeit die noch ausstehenden benötigten Gelder mit der Regierung, teilten die Verwalter mit. Auch brauche man Zeit, im Falle mangelnder Finanzierung einen möglichen Verkauf oder eine Liquidation des Unternehmens zu bedenken. Eine Entscheidung werde in der kommenden Woche getroffen.

Die Fluggesellschaft, die im Bündnis der Star Alliance ein Partner der Lufthansa ist, hatte 2011 letztmals einen Gewinn ausgewiesen und war danach immer wieder auf Staatshilfen und Bürgschaften angewiesen.


Singapore Airlines bietet Dinner in am Boden gebliebenem Riesenjet

SINGAPUR: Wer Flugzeugsitze in der Corona-Krise allzu sehr vermisst, der kann jetzt bei Singapore Airlines ein Dinner in einer am Boden gebliebenen Maschine des Typs A380 buchen. Der riesige Passagierjet kann zwar wegen der Reisebeschränkungen derzeit nicht abheben, aber die wegen der Pandemie in Not geratene Gesellschaft verspricht dennoch eine «exklusive Dinner-Erfahrung», wie die Airline am Dienstag mitteilte. Interessenten aus dem südostasiatischen Stadtstaat können ab dem 12. Oktober einen Platz im «Restaurant A380 @Changi» reservieren.

Bereits eine Woche zuvor startet die Gesellschaft einen kulinarischen Lieferdienst. Kunden können dann Menüs, die normalerweise auf Flügen angeboten werden, ins Hause bestellen. «Wir haben einzigartige Aktivitäten erdacht, die es uns erlauben, mit unseren Fans und Kunden in Kontakt zu bleiben», betonte Vorstandschef Goh Choon Phong.

Erst vor wenigen Wochen hatte die Singapore-Airlines-Gruppe (SIA) angekündigt, wegen der Corona-Krise 4300 Stellen zu streichen. Im Geschäftsjahr 2020/21 werde der Konzern weniger als 50 Prozent seiner ursprünglichen, vor der Pandemie geplanten Kapazität anbieten können, hieß es zur Begründung. In ganz Südostasien sind seit dem Frühjahr die Grenzen für den internationalen Reiseverkehr weitgehend geschlossen. Der Flughafen von Singapur galt bisher als Drehkreuz für den Luftverkehr zwischen Europa, Südostasien und Ozeanien.

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