Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Foto: Freepik
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Russische Fluglinien dürfen durch gesperrten Luftraum abkürzen

MOSKAU: Russische Fluglinien dürfen begrenzt wieder den seit Kriegsbeginn gesperrten Luftraum über Südrussland nutzen. Die staatliche Fluglinie teilte am Dienstag in Moskau mit, dadurch würden Flüge nach Sotschi am Schwarzen Meer wie in die Türkei um 20 bis 30 Minuten kürzer.

Als Russland am 24. Februar die Ukraine angriff, sperrte es weiträumig seinen Luftraum zum Nachbarland für zivile Flüge. Zehn Flughäfen der Region wie Rostow am Don oder Krasnodar sowie Simferopol auf der annektierten Halbinsel Krim wurden gesperrt. Offen blieb nur der Knotenpunkt Sotschi, zu dem die Flugzeuge einen großen Umweg fliegen mussten.

Für die Abkürzungsflüge werde ein zehn Kilometer breiter Korridor durch den ansonsten gesperrten Luftraum eingerichtet, meldete die Agentur Tass. In jeder Richtung dürften ihn bis zu 15 zivile Flugzeuge in der Stunde passieren.


Entscheidung über Ita-Verkauf steht unmittelbar bevor

ROM: Nach Verzögerungen steht eine Entscheidung über den Verkauf der staatlichen italienischen Fluggesellschaft Ita Airways einem Zeitungsbericht zufolge unmittelbar bevor. Innerhalb weniger Stunden oder spätestens bis Mittwoch wolle Ministerpräsident Mario Draghi entscheiden, ob die Lufthansa zusammen mit ihrem Partner, der Reederei MSC, den Zuschlag erhalte, schrieb der «Corriere della Sera» (Dienstag).

Neben MSC und Lufthansa hat auch die US-Investmentgesellschaft Certares ein Angebot für das Alitalia-Nachfolgeunternehmen eingereicht. Die beiden Offerten wurden in den vergangenen Tagen vom Finanzministerium - dem Eigner von Ita - und von externen Beratern geprüft und liegen nun zur endgültigen Entscheidung bei Draghi, wie der «Corriere» unter Verweis auf zwei Quellen berichtete.

Das Angebot von MSC und Lufthansa gelte wie seit Monaten als Favorit, hieß es. Das Duo will dem italienischen Staat 80 Prozent der Anteile an dem mit rund 950 Millionen Euro bewerteten Unternehmen abkaufen; der Rest soll zunächst beim Finanzministerium in Rom bleiben. Die Lufthansa ist mit 20 Prozent als Minderheitseigner vorgesehen. 60 Prozent würden an den Container- und Kreuzfahrtriesen MSC gehen. Der Investor Certares, der mit der US-Gesellschaft Delta sowie Air France-KLM zusammenarbeitet, wolle nur 55 Prozent übernehmen. Dafür werde anders als bei MSC und Lufthansa dem italienischen Staat mehr Mitspracherecht bei Entscheidungen überlassen.

Weder das Ministerium noch der Amtssitz Draghis oder Ita kommentierten den Bericht. Der Regierungschef muss nicht nur entscheiden, welcher der beiden Bieter den Zuschlag erhält, sondern auch, wie es dann weitergeht: ob es etwa sofort eine vorläufige Verkaufsvereinbarung gibt oder es zunächst zu Verhandlungen mit einem der Interessenten kommt.

Die Zeit drängt, denn Draghi will den Deal so weit wie möglich vorantreiben, bevor nach den Parlamentswahlen am 25. September eine neue Regierung ans Ruder kommt. Die nationalistische Wahlfavoritin Giorgia Meloni hatte jüngst bereits angedeutet, einen Verkauf von Ita an ausländische Unternehmen möglicherweise stoppen zu wollen.

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