Aktien New York Schluss: Wall Street holt neuen Schwung

NEW YORK: Die Wall Street hat die Kursverluste der vergangenen Tage am Freitag abgeschüttelt. Auf dem ermäßigten Kursniveau griffen die Anleger vor allem bei den zuletzt vernachlässigten Standardwerten beherzt zu. Nun hinkten die zuletzt besser gelaufenen Technologie-Aktien etwas hinterher.

Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 1,30 Prozent auf 34.870,16 Punkte, womit er sich auf Wochensicht moderat mit 0,2 Prozent ins Plus rettete. Er kam seinem Rekordhoch von 35.091 Punkten aus dem Mai näher denn je.

Der S&P 500 folgte dem Dow um 1,13 Prozent auf 4369,55 Punkte nach oben. Er konnte damit als einziger großer US-Index einen Rekord verbuchen. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 brachte es mit 14.826,09 Punkten auf ein Plus von 0,71 Prozent.

Am Vortag hatten Sorgen wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus und Konjunkturpessimismus die Anleger noch risikoscheu gemacht. Bei US-Staatsanleihen kam es nun zu Gewinnmitnahmen. Durch die jüngsten Verluste sei bei Aktien nicht viel Porzellan zerschlagen worden, hieß es. Expertin Sophie Griffiths vom Broker Oanda sah sofort wieder Schnäppchenjäger am Werk.

Die dem Kurs gegenläufige Rendite der zehnjährigen US-Anleihen zog am Freitag wieder an. Entsprechend gehörten Finanztitel zu den Favoriten im Dow, nachdem sie zuletzt stark unter den sinkenden Zinsen gelitten hatten. Die Papiere von Goldman Sachs und JPMorgan rückten um 3,6 und 3,2 Prozent vor. Bei Banken gelten höhere Zinsen im Alltagsgeschäft etwa mit Krediten als Vorteil.

Weit hinten im Dow tauchten zwei Technologiewerte auf: Aktien von Microsoft retteten sich knapp mit 0,2 Prozent ins Plus, während jene von Salesforce 0,3 Prozent einbüßten. Als Hemmschuh führten Börsianer an, dass US-Präsident Joe Biden Pläne schmiedet, um der Übermacht von Großkonzernen Einhalt zu gebieten. Wie es hieß, ziele er damit auch auf Internet- und Technologiefirmen ab. Die Apple-Aktien tangierte dies nicht. Sie fielen im Technologiesektor positiv auf mit einem Anstieg um 1,30 Prozent.

Außerhalb des Dow waren Autowerte stark gefragt, wie Kursgewinne von 4,8 und 3,0 Prozent bei General Motors und Ford zeigten. Hier schwappte eine deutliche Branchenerholung aus Europa über. Bessere Stimmung verbreitete dort Volkswagen mit starken Eckdaten. Dadurch wurden Sorgen um die derzeitige Halbleiterknappheit gemildert.

Die Impfstoff-Partner Pfizer und Biontech erfreuten ihre Anleger mit der Aussage, eine Notfallzulassung für eine dritte Booster-Impfung beantragen zu wollen. Pfizer gewannen 0,9 Prozent, und die in New York gehandelten Biontech-Aktien rückten um 4,6 Prozent vor.

Kräftige Kursgewinne gab es außerhalb der großen Indizes bei Stahlaktien, hier fielen vor allem die Papiere von US Steel mit einem Kurssprung um 8,4 Prozent positiv auf. Sie folgten damit einer weltweiten Rally bei Rohstoffwerten, die sich zuvor auch in Europa auf Stahlaktien erstreckte. Die Bank of America hatte in einer Studie erneut ihre europäischen Stahlpreiserwartungen angehoben.

Der Euro hat am Freitag nach anfänglichen Verlusten weiter zugelegt, zuletzt wurden 1,1880 US-Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1858 (Donnerstag: 1,1838) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8433 (0,8447) Euro.

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