Zverev schafft gegen Djokovic die Sensation

Foto: epa/Claudio Onorati
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ROM (dpa) - Sensationssieg für Alexander Zverev: Der derzeit beste deutsche Tennisspieler hat den favorisierten ehemaligen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic beim Masters-Turnier in Rom mit 6:4, 6:3 bezwungen. Für seinen souveränen Final-Erfolg über den serbischen Ausnahmekönner benötigte der 20-Jährige am Sonntag gerade einmal 81 Minuten. Damit rückt Zverev auf Rang zehn der Weltrangliste vor, die beste Platzierung seiner Karriere und die höchste eines deutschen Tennisspielers seit Tommy Haas im Oktober 2007.

«Das war heute eines der besten Spiele, die ich je gespielt habe», sagte Zverev nach der Partie. Er habe immer an seine Chance geglaubt, sei so aggressiv wie möglich in die Partie gegangen, um Djokovic nicht ins Spiel kommen zu lassen. Trotzdem räumte er ein: «Zu Beginn der Woche hätte ich mir nicht träumen lassen, das Turnier zu gewinnen.» Djokovic gratulierte Zverev zu seinem Erfolg. Eine Erklärung für seine Niederlage habe er nicht, Zverev habe einfach «ein großartiges Spiel» gezeigt, sagte der Serbe, der am Montag 30 Jahre alt wird.

Boris Becker, bis Ende des vergangenen Jahres noch Trainer des Serben, gratulierte Zverev umgehend zu dessen bislang größten Triumph. «Glückwunsch an Sascha zum Sieg in Rom. Er ist der erste Deutsche, dem das in der jüngeren Vergangenheit gelungen ist. Viele weitere Titel werden folgen», schrieb Becker bei Twitter.

Insgesamt war es das sechste Finale für den 20-jährigen Zverev auf der ATP-Tour. Den letzten seiner bisher drei Titel hatte er zuvor gerade erst in München gewonnen. «Durch den Sieg in Rom gehört er nun bereits als 20-Jähriger zur absoluten Weltspitze im Herrentennis. Die Art und Weise, wie er im Finale den Weltranglistenzweiten Novak Djokovic dominierte, war beeindruckend», befand der deutsche Tennis-Verbandspräsident Ulrich Klaus. Dass Zverev nun zu den besten zehn Spielern der Welt gehöre, mache ihn stolz, sagte Klaus. «Nach den vielen großartigen Siegen von Angelique Kerber im vergangenen Jahr ist dies ein weiterer fantastischer Erfolg für den deutschen Tennissport.»

Die Sandplatzveranstaltung in Rom war mit knapp 4,3 Millionen Euro dotiert und der letzte große Test vor den French Open in Paris, die am kommenden Sonntag beginnen. Zverev bezeichnete Djokovic trotz dessen Niederlage als einen der Favoriten für das Grand-Slam-Turnier. Er selbst werde «mal schauen, was dort passiert».

Zverev ist der jüngste Masters-1.000-Sieger seit dem Jahr 2007, als der damals 19 Jahre alte Djokovic die Miami Open gewann. Zudem ist er erst der vierte deutsche Spieler nach Michael Stich, Boris Becker und Tommy Haas, der ein solches Turnier gewonnen hat.

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