Zahl der Selbstmorde in Japan auf tiefstem Stand seit 22 Jahren

Foto: epa/Franck Robichon
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TOKIO (dpa) - In Japan ist die Zahl der Selbstmorde auf den tiefsten Stand seit 22 Jahren gesunken. 2016 nahmen sich 21.764 Menschen das Leben, das waren 9,4 Prozent weniger als im Jahr davor. Das geht aus Statistiken hervor, die die nationale Polizeibehörde am Freitag veröffentlichte. Etwa zwei Drittel (69 Prozent) der Selbstmorde begingen demnach Männer. 6.747 Frauen nahmen sich im vergangenen Jahr das Leben und damit so wenige wie noch nie. Im Vorjahr waren es noch 597 Frauen mehr gewesen.

In der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt mit ihren rund 127 Millionen Einwohnern ist die Selbstmordrate seit Jahrzehnten hoch, doch seit nunmehr sieben Jahren in Folge ist der Trend rückläufig. 2012 war die Zahl der Selbstmorde erstmals seit 15 Jahren unter 30.000 gesunken. Die Regierung setzte 2006 ein Gesetz zur Verhinderung von Selbstmorden um. Anders als im Christentum gilt Selbsttötung in dem fernöstlichen Inselstaat, in dem die meisten Menschen die Religionen Shinto und Buddhismus praktizieren, nicht als eine Sünde.

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