Vatikan-Finanzchef nach Missbrauchsvorwürfen zurück in Australien

 Kardinal George Pell. Foto: epa/Massimo Percossi
Kardinal George Pell. Foto: epa/Massimo Percossi

SYDNEY (dpa) - Der ranghohe Kardinal George Pell ist nach Vorwürfen des Kindesmissbrauchs in seine Heimat Australien zurückgekehrt. Im lokalen Fernsehen war zu sehen, wie Pell am frühen Montagmorgen (Ortszeit) den Flughafen von Sydney mit einer Polizeieskorte verließ. Pell muss in Melbourne vor Gericht erscheinen, nachdem australische Behörden ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eröffnet hatten.

Der 76-jährige Pell leitet das Wirtschaftssekretariat des Vatikans und ist als Finanzchef inoffiziell die Nummer drei im Vatikan. Ende Juni hatte er sich vorübergehend von Papst Franziskus beurlauben lassen. Es ist das erste Mal, dass gegen einen so hohen Würdenträger wegen Kindesmissbrauchs ermittelt wird.

Pell bestreitet die Vorwürfe. «Die Anschuldigungen sind falsch», hatte er bei seiner Beurlaubung gesagt. Er freue sich darauf, die Vorwürfe vor Gericht zu widerlegen, hieß es nun. Es soll bei den Ermittlungen um mehrere Taten gehen, die mehrere Jahrzehnte zurückliegen. Was genau Pell vorgeworfen wird, ist unklar. Das Gericht hat bislang weder die Beschwerdeführer noch die Anklage öffentlich gemacht.

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