Thailand schickt Verkehrssünder ins Leichenhaus

Foto: The Nation
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BANGKOK (dpa) - Als drastische Erziehungsmaßnahme haben Richter in Thailand mehrere tausend Verkehrssünder zur Arbeit in die Notaufnahmen von Krankenhäusern oder ins Leichenhaus geschickt.

Allein in einem der größten Krankenhäuser der Hauptstadt Bangkok, der Nopparatrajathanee-Klinik, mussten mehr als 2.000 verurteilte Auto- und Motorradfahrer anrücken. Im Leichenhaus mussten sie zum Beispiel die Schränke putzen, in denen die Toten aufbewahrt werden.

Ein Verkehrssünder, der betrunken am Steuer erwischt worden war, gab sich anschließend sehr geläutert. «Die Arbeit hier hat meine Haltung völlig verändert», sagte der 25-Jährige der Tageszeitung «The Nation» (Donnerstag). «Ich will nie wieder trinken.» Seinen Namen wollte der Mann nicht nennen.

Thailands Straßen gehören zu den gefährlichsten der Welt. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO kommen auf eine Million Einwohner pro Jahr 362 Verkehrstote. Nur in Libyen ist es noch gefährlicher. Zuletzt wurden innerhalb von zwölf Monaten 24.237 Verkehrstote gezählt. Zum Vergleich: In Deutschland kamen vergangenes Jahr 3.214 Menschen ums Leben.

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Ingo Kerp 21.04.17 13:24
Hoffentlich bleibt bei den Alkis etwas von dieser Arbeit im Leichenhaus hängen.
Martin Link 21.04.17 13:22
@ W.Wenz
immer wieder sieht man grosse weisse Schilder auf denen die Geschwindigkeitsbegrezungen angegeben sind. Innerstädtisch sind das übrigens 60kmh, erkennbar durch die gelben Schilder "City Limit". Leider hält sich so gut wie niemand an die Regeln und kontrolliert wird ausserhalb Bangkoks auch fast nie. Die Regeln sind klar, sich daran halten steht auf einem anderen Blatt.
Oliver Harms 21.04.17 10:04
nichts wirklich neues,
diese art der strafe gibt es schon seit vielen jahren in thailand.
der erfolg spricht für sich.
Jürgen Franke 20.04.17 20:53
Alle Achtung für diese
ungewöhnliche aber sicherlich sinnvolle Maßnahme