SVP fordert: Moschee schließen

Foto: epa/Wael Hamzeh
Foto: epa/Wael Hamzeh

WINTERTHUR: Nach der Undercover-Recherche in der Winterthurer An’Nur-Moschee reagiert die Politik. Die SVP fordert eine Schließung durch den Stadtrat. Und die SP verlangt ein Bekenntnis zum Rechtsstaat.

Im Januar hatte die SVP Winterthur von der An’Nur-Moschee verlangt, sich öffentlich vom Extremismus und insbesondere vom IS zu distanzieren.

Das sei bisher nicht klar erfolgt, sagt der Winterthurer SVP-Fraktionspräsident Daniel Oswald und die Entlassung des radikalen Winterthurer Imam Shaikh Wail reiche nicht aus. Es gebe keine Gewissheit, dass der Nachfolger nicht auch ein Hassprediger ist.

Die SVP fordert deshalb, die Moschee müsse geschlossen werden.

Der pakistanische Journalist und Terrorismusexperte Shams Ul-Haq, ein Muslim, ist in die Rolle eines Unternehmers aus Pakistan geschlüpft und hat seit Juni in Schweizer Moscheen recherchiert, vor allem in Winterthur.

Er besuchte in der An’Nur-Moschee regelmäßig das Freitagsgebet, trank Tee, ließ sich Bart und Haare schneiden und spendete 300 bis 400 Franken, bis ihn der Imam und andere Besucher als vertrauenswürdigen Muslim ansahen.

Sein Bericht ist schockierend. Der inzwischen abgesetzte Imam Shaikh Wail habe mit aggressiver Stimme immer wieder „Jihad“ gebrüllt und den Gotteskrieg verherrlicht. Er habe Sätze gesagt wie die Gesetze der Schweiz interessieren mich nicht. Die islamischen Gesetze stehen über jedem Land.

Die SP Winterthur will sanfter vorgehen. Ihr Co-Präsident Christoph Baumann fordert, dass sich die Verantwortlichen der Moschee als Glaubensgemeinschaft hinter die schweizerischen rechtsstaatlichen Prinzipien stellen. Islamische Prediger dürfen in Winterthur keinesfalls zu Gewalt und Missachtung schweizerischer Grundwerte aufrufen, führte er weiter aus. Die SP will, dass alle Religionen ihren Glauben ausüben können, aber nur in einer Form, die dem Schweizer Rechtsstaat entspricht.

Die An’Nur-Moschee ist der Winterthurer Politik schon seit längerem ein Dorn im Auge, da es starke Indizien gibt, aber keine Beweise, dass dort junge Muslime radikalisiert werden.

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