Sexualstraftäter darf Land nicht verlassen

Australiens Außenministerin Julie Bishop. Foto: epa/Daniel Munoz
Australiens Außenministerin Julie Bishop. Foto: epa/Daniel Munoz

SYDNEY (dpa) - Australische Grenzschützer haben zum ersten Mal einen wegen Missbrauchs verurteilten Mann nach dem Ende seiner Strafe daran gehindert, das Land zu verlassen.

In der Nacht zum Mittwoch war ein neues Gesetz in Kraft getreten, demzufolge wegen schweren Kindesmissbrauchs verurteilte Menschen nicht ohne Genehmigung ausreisen dürfen. Ziel ist, Kinder in anderen Ländern vor Missbrauch durch rückfällige Täter zu schützen, wie Australiens Außenministerin Julie Bishop mitteilte.

Der Mann, dessen Namen und Alter die Behörden nicht nannten, wurde am Mittwoch am Flughafen von Sydney festgenommen. Polizisten griffen zu, als er die Passkontrolle passierte, wie die Nachrichtenagentur AAP berichtete. Wohin der Mann reisen wollte, blieb zunächst unklar.

Bishop teilte mit, das neue Gesetz ziele auf «Sextourismus» von Pädophilen: «Zu lange sind diese Straftäter unbemerkt ins Ausland gereist, auch in Länder, wo ihnen schwächere Gesetze die Möglichkeit geben, abscheuliche Verbrechen zu begehen.» In Australien lebten insgesamt 20.000 registrierte Missbrauchstäter, die ihre Strafen abgesessen hätten. Fast 800 von ihnen seien im vergangenen Jahr ins Ausland gereist, hieß es in der Mitteilung der Ministerin. «Das hat nun ein Ende.»

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