Schnell und günstig gibt`s Speisen an Garküchen und Straßenrestaurants. Selbst für 10 bis 15 Baht werden noch vereinzelt Nudelsuppen angeboten, wenn auch die Einlage schlicht gesagt dürftig ausfällt. Der Preis stimmt, das Essen schmeckt. Was nicht stimmt, ist die Hygiene landesweit. Kontaminierte Speisen und Getränke sind die häufigste Infektionsquelle für Urlauber.
Neben Durchfall gehören speziell Typhus und Paratyphus, Poliomyelitis, Hepatitis A und Hepatitis E und verschiedene Parasitenerkrankungen zu den Infektionen, die Touristen sich auf Tropenreisen beim unachtsamen Essen und Trinken zuziehen können. Bei Risikopersonen kann eine ernsthafte Darmerkrankung sogar tödlich verlaufen. Für den Fall, dass ein Arztbesuche nötig wird, ist eine Auslandskrankenversicherung (zB von comfortplan.de) von Vorteil.
Stundenlang der Hitze ausgesetzt
Im Vorjahr registrierten die Gesundheitsbehörden 1,4 Millionen Patienten mit schweren Verdauungsproblemen. Ursache waren verdorbene oder verunreinigte Lebensmittel. An Ständen ausliegende Fleischwaren, Meeresfrüchte und Fisch sind stundenlang der brütenden Hitze und den Abgasen der Autos ausgesetzt. Gemüse und Obst werden mit Chemikalien "frisch" gehalten, Farben künstlich verstärkt. Köche und Bedienungen waschen sich selten die Hände, das Geschirr wird nur unzureichend und oftmals in schmutzigem Wasser gespült. Hunde strolchen um Garküchen und Restaurants, Gäste können sich vor dem Essen nicht die Hände waschen. Nicht selten sind Produkte bereits mit Krankheitserregern kontaminiert, bevor sie die Küche erreichen.
Kürzlich hatte das Gesundheitsministerium von Speiseanbietern an Busterminals und Bahnhöfen 81 Proben genommen und untersuchen lassen. Bei 32 Proben wurden Ecolibakterien, bei sechs Bakterien vom Typ Staphylococcus aureus, bei vier Salmonellen und bei einer Probe der Lebensmittelvergiftungen auslösende Vibrio parahaemolyticus festgestellt. Kein Wunder, dass einzelne Personen, Urlaubergruppen und ganze Schulklassen erkranken und in Hospitälern behandelt werden müssen. Im November letzten Jahres traf es sogar die Ministerpräsidentin. Yingluck Shinawatra musste eine eintägige Auszeit nehmen.
Aber nicht nur an Verkaufsständen und Straßenrestaurants drohen Infektionen. Der Mangel an Hygiene gehört in Krankenhäusern zu den größten Gefahren und kann nur bei einer besseren Qualitätssicherung vermieden werden.
Kräftiger Infekt verdirbt den Urlaub
Wenige denken beim Anblick von kunstvoll aufgeschnittenen exotischen Früchten, eines riesigen Salatbüfetts oder dem leckeren Cocktail mit gecrushtem Eis an die möglichen Folgen ein kräftiger Magen-Darminfekt, der die Urlaubsfreuden zunichte machen kann. Ursache für diese unangenehme Symptomatik sind meist gar nicht verdorbene Speisen, sondern der Kontakt mit den für die Einheimischen zwar harmlosen, für Europäer allerdings fremden Mikroben, mit denen der Körper erst einmal lernen muss, in friedlicher Koexistenz zu leben. Eine alte Regel für die Nahrungsaufnahme in exotischen Ländern besagt: "Cook it, boil it, peel it or leave it" (koch es, schäl es oder lass es). Wer sich daran konsequent hält, hat einen großen Schritt zum Urlaub ohne Durchfall gemacht.
Bewährte Hausmittelgegen Durchfall
Gegen "Montezumas Rache" gibt es gut bewährte Hausmittel:
Medizinische Kohle auch als Aktivkohle bekannt, ist ein rein pflanzliches Produkt, das sofort zur Tat schreitet, wenn sich ein "flotter Otto" als ungebetener Gast eingestellt hat. Ebenso wie reines Kakaopulver (dunkle Schokolade) verblüfft sie mit ihrem erstaunlich hohen Absorptionsvermögen. In schwereren Fällen ist ein Pulver aus der Apotheke (Rehydrationslösung) hilfreich, das in Wasser oder Tee angerührt wird und die wichtigsten Mineralsalze enthält.