Rohingya brechen aus Flüchtlingslager aus - ein Toter

Rohingya-Flüchtlinge versammeln sich, während sie nach ihrer Landung am Strand von Kuala Parek auf die Identifizierung durch UNHCR-Mitarbeiter warten. Foto: epa/Hotli Simanjuntak
Rohingya-Flüchtlinge versammeln sich, während sie nach ihrer Landung am Strand von Kuala Parek auf die Identifizierung durch UNHCR-Mitarbeiter warten. Foto: epa/Hotli Simanjuntak

KUALA LUMPUR: Aus einem Flüchtlingslager in Malaysia sind mehr als 130 Menschen geflohen. Es handle sich bei ihnen um 115 Rohingya und 16 weitere Menschen aus Myanmar, berichtete die malaysische Nachrichtenagentur Bernama am Freitag unter Berufung auf Polizeiangaben. Mindestens einer von ihnen sei bei einem Unfall an einer nahegelegenen Schnellstraße ums Leben gekommen, hieß es.

Die Flucht ereignete sich demnach am späten Donnerstagabend. Zuvor habe es in dem Lager in Bidor im westlichen Bundesstaat Perak Proteste gegeben, hieß es. Die Geflüchteten seien nach Angaben der Polizei zwischen 17 und 35 Jahre alt. Nach ihnen werde in der Umgebung des Lagers gesucht. Sie hätten weder Geld noch Lebensmittel bei sich.

2022 waren 528 Rohingya-Flüchtlinge aus einem Lager im Bundesstaat Penang geflohen. Ein Großteil der Menschen war bei einer sofort eingeleiteten Fahndung wieder gefunden worden.

Die Rohingya sind eine muslimische Minderheit, die 2017 brutal aus ihrer Heimat im überwiegend buddhistischen Myanmar vertrieben wurde. Jedes Jahr riskieren Hunderte von ihnen ihr Leben auf dem Seeweg und suchen Zuflucht in Malaysia oder Indonesien. Die Vereinten Nationen bezeichnen die Verfolgung der Rohingya als Völkermord. Die Angehörigen der Minderheit hatten durch ein 1982 erlassenes Gesetz der Militärjunta Myanmars ihre Staatsbürgerschaft verloren.

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