Rhakine-Unruhen: Regierung weist Menschenrechtler-Vorwürfe zurück

Foto: epa/Nyunt Win
Foto: epa/Nyunt Win

RANGUN (dpa) - Nach der Gewalteskalation in der Unruhe-Region Rhakine in Myanmar haben Militär und Regierung Vorwürfe von Menschenrechtlern über staatliche Übergriffe zurückgewiesen. In der Region nahe der Grenze zu Bangladesch seien weitaus weniger Häuser niedergebrannt als von der Organisation Human Rights Watch dokumentiert, berichtete die Staatspresse am Donnerstag unter Berufung auf das Büro von Außenministerin Aung San Suu Kyi. Die Häuser seien von «Angreifern» niedergebrannt worden, nicht von Militärangehörigen.

In Rakhine gibt es Spannungen zwischen der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung und den muslimischen Rohingyas. Der Staat verweigert den Rohingyas die Staatsbürgerschaft. Nach gewalttätigen Zusammenstößen 2012 mit mehr als einhundert Toten und mehr als 140 000 vertriebenen Rohingyas brach Anfang Oktober eine neue Gewaltwelle aus. Die Behörden sagen, Muslime hätten an Grenzposten neun Polizisten getötet. Seitdem hat das Militär mehr als 70 Menschen getötet. Sie hätten die Soldaten mit Macheten bedroht, sagt die Armee.

Human Rights Watch sprach nach Satellitenaufnahmen von mindestens 430 niedergebrannten Häusern in Rohingya-Dörfern. Die Regierung erklärte dagegen, nur 180 Häuser seien abgebrannt. Die Organisation verlangte am Donnerstag ungehinderten Zugang zu der seit Anfang Oktober vom Militär abgeriegelten Region.

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