Regierung verurteilt Hardliner im Land

 Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Foto: epa/Sergei Chirikov
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Foto: epa/Sergei Chirikov

TEHERAN (dpa) - Der Iran hat die Stimmungsmache von Hardlinern im eigenen Land gegen Saudi-Arabien scharf verurteilt. «Das ist gegen die nationalen Interessen und wir lassen das nicht zu», sagte Regierungssprecher Mohammed Bagher Nobacht am Dienstag. Die Regierung werde auch gerichtlich gegen diese Stimmungsmacher vorgehen, betonte der Sprecher.

Hintergrund der Querele ist ein Bericht der Tageszeitung Kayhan, das offizielle Sprachrohr der iranischen Hardliner. Die hatte auf ihrer Titelseite den Raketenangriff der jemenitischen Huthi-Rebellen auf den internationalen Flughafen Riads begrüßt und gefordert, dass das nächste Ziel Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten sein sollte. Auch die Drohungen des Regierungssprechers ignorierte das Blatt auf ihrer Webseite. «Die Unterstützung des unterdrückten jemenitischen Volkes sei im nationalen Interesse, nicht die Hochhäuser in Dubai.»

Laut Regierungssprecher Nobacht haben Kayhan und die Hardliner gegen die Mediengesetzte des Landes verstoßen. Dies werde ein juristisches Nachspiel haben. Keiner könne und dürfe seine eigene Meinung öffentlich so darstellen, als wäre es die des Establishments, so der Sprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hatte dem Iran vorgeworfen, in den Angriff involviert zu sein, weil Teheran die Huthi-Rebellen im Jemen mit Raketen beliefert. Dies könnte seinen Angaben nach einem Kriegsakt gegen das Königreich gleichkommen.

Das iranische Außen- und das Verteidigungsministerium wiesen die Vorwürfe als «absurde Behauptungen» zurück. Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif erklärte, die Saudis führten sich in der Region «wie Halbstarke» auf, machten die Region unsicher und versuchten, den Iran für diese gefährliche Politik verantwortlich zu machen.

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