BANGKOK: Über ein Jahr nach dem verheerenden Bombenanschlag am Erawan-Schrein mit 20 Toten und 130 Verletzten hat am Dienstag der Prozess gegen die zwei Uiguren Yusufu Mieraili und Adem Karadag vor einem Militärgericht mit der ersten Zeugenvernehmung begonnen.
Oberst Somkiat Ploytubtim war einer der ersten Polizisten, die am Erawan-Schrein eintrafen. Er sah mehrere Tote und viele Verletzte, Thais und ausländische Touristen. Der Oberst schilderte, die wie ersten Ermittlungen anliefen und wie die Polizei über die Auswertung von Überwachungskameras den beiden Uiguren auf die Spur kam. Über das Motiv des verheerenden Bombenanschlags wird spekuliert. Es soll ein Racheakt gewesen sein, weil die thailändische Regierung kurz zuvor 109 nach Thailand geflohene Uiguren in die Volksrepublik abgeschoben hatte. Die Theorie der Ermittler: Das Attentat soll ein Netzwerk verursacht haben, das Uiguren aus China u.a. nach Thailand geschmuggelt habe und von thailändischen Behörden aufgedeckt worden sei. Laut der Polizei soll Adem Karadag die Bombe am Erawan-Schrein platziert haben, Yusufu Meirili den Sprengsatz per Fernbedienung ausgelöst haben. Beide Angeklagten haben eine Tatbeteiligung bestritten.
Nach der Anklageerhebung im Februar dieses Jahres waren zwei Gerichtstermine geplatzt, weil für die beiden Uiguren keine Dolmetscher zur Verfügung standen. Jetzt hatte die chinesische Botschaft zwei Dolmetscher bereitgestellt, die aber von den Angeklagten abgelehnt werden. Bei dem Prozess sollen 447 Zeugen gehört werden, ein Urteil wird erst im Jahr 2018 erwartet.