Präsident der Philippinen: kein Gnadengesuch für Todeskandidatin

 Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte und Indonesiens Präsident Joko Widodo beim Treffen in Jakarta. Foto: epa/Bagus Indahono
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte und Indonesiens Präsident Joko Widodo beim Treffen in Jakarta. Foto: epa/Bagus Indahono

JAKARTA (dpa) - Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat nach Angaben aus Indonesien kein Gnadengesuch für eine dort zum Tode verurteilte Philippinerin eingereicht. Das sagte Präsident Joko Widodo, wie sein Kabinettschef am Montag auf seiner Webseite berichtete.

Duterte, der Widodo vergangene Woche besuchte, ist wegen seines Kreuzzuges gegen Drogenhändler umstritten. Er propagiert kurzen Prozess mit Dealern. Mehr als 1000 Verdächtige sind seit seinem Amtsantritt Ende Juni in Polizeigewahrsam ums Leben gekommen.

Mary Jane Veloso (31) war im April 2010 mit 2,6 Kilogramm Heroin an einem indonesischen Flughafen gestoppt worden. Die Mutter zweier Kinder wurde wenige Monate später zum Tode verurteilt. Sie machte vergeblich geltend, dass sie jemand ohne ihr Wissen als Kurierin missbraucht hatte. Im April 2015 erhielt sie nur eine Stunde vor der geplanten Hinrichtung einen Aufschub, weil sie als Zeugin in einem Prozess auf den Philippinen aussagen sollte.

Duterte hatte vor dem Besuch in Indonesien gesagt, er werde sich für Veloso einsetzen. Das tat er nach Angaben von Widodo nicht: «Präsident Duterte hat gesagt, die Hinrichtung kann durchgeführt werden», sagte Widodo nach den Angaben seines Kabinettschefs.

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