MANILA (dpa) - Wegen mehrerer Fälle von Amtsmissbrauch tauscht die philippinische Polizei eine komplette Polizeieinheit aus. Der Einheit wird unter anderem die Tötung von drei Jugendlichen vorgeworfen. Die 1.000 Polizisten, zuständig für einen Vorort der Hauptstadt Manila, sollen einem 45-tägigen Training unterzogen und anschließend an andere Orte versetzt werden, wie die Polizei am Freitag mitteilte.
«Wir müssen das gesamte Personal der Stadt Caloocan nach und nach neu strukturieren», sagte Polizeidirektor Oscar Albayalde, nachdem auf einer Überwachungskamera Bilder von Polizisten aufgetaucht waren, die während eines Anti-Drogen-Einsatzes ein Haus ausraubten.
Vor einem Monat waren bereits vier Polizisten aus Caloocan suspendiert worden, die einen 17-jährigen Jungen ohne Not erschossen haben sollen. Ein weiterer Polizist steht unter Verdacht, zwei Jugendliche im Alter von 14 und 19 Jahren getötet zu haben.
Auf den Philippinen geht die Polizei seit der Amtsübernahme von Präsident Rodrigo Duterte im Juni vergangenen Jahres äußerst hart gegen tatsächliche oder mutmaßliche Drogenkriminelle vor. Mindestens 3.500 Menschen wurden dabei getötet. Immer wieder gibt es Vorwürfe gegen die Polizei, auch Unschuldige nicht zu verschonen.
