ZÜRICH: Die «Neue Zürcher Zeitung» kommentiert am Samstag die Wahlen in Pakistan:
«Die Wahlen in Pakistan von dieser Woche sind keine Sternstunde der Demokratie. Noch vor Öffnung der Wahllokale am Donnerstag ließ die Regierung das mobile Internet- und Telefonnetz im Land abstellen. Begründet wurde dies mit der Gefahr von Terrorangriffen, nachdem am Vortag 30 Personen bei Anschlägen auf zwei Wahlbüros getötet worden waren. Von allen Seiten hagelte es sofort Vorwürfe, das mächtige Militär wolle mit der Abschaltung des Internets kritische Berichte verhindern und eine Manipulation der Abstimmung vertuschen. (.)
Dass Kommentatoren die Wahl schon im Vorfeld als einen der dreckigsten Urnengänge in Pakistans Geschichte einstuften, lag aber weniger am Ablauf der Wahl als an deren Vorgeschichte. Denn mit Imran Khan durfte der beliebteste Politiker des Landes gar nicht erst antreten. (.)
Heute sind viele Pakistaner der Einmischung der Armee überdrüssig und haben nur noch wenig Vertrauen in die Wahlen. Dies schwächt die Legitimität der künftigen Regierung und damit ihre Fähigkeit, ihre Aufgaben zu bewältigen - und die sind groß.»