THAILAND: Die weit verbreitete Klischeevorstellung, dass sich in Thailand Frauen ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen einen betagten Sugar Daddy angeln, ist überholt. So lautet das Ergebnis einer Forschungsarbeit über Thai-Farang-Beziehungen, die an der Bangkoker Thammasat-Universität vorgestellt wurde.
Mit dem Heranwachsen einer gebildeten und wohlhabenden Mittelschicht, die mit der neuesten Technik bestens vertraut ist und über Online-Netzwerke internationale Kontakte pflegt, ist auch die Zahl junger Frauen mit gutem Einkommen gestiegen, die einen Ausländer heiratet, ohne dabei finanzielle Interessen zu verfolgen „Bevor ich meine Recherche aufnahm, dachte ich, dass thailändische Frauen Ausländer ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen heiraten. Doch nachdem ich meine Studie abgeschlossen hatte, war ich vom Gegenteil überzeugt“, erklärte Supichaya Promboon, Studentin der Thammasat-Universität und wissenschaftliche Autorin der Forschungsarbeit, in der Zeitung „Prachatai“. Sie führt den Trend, dass Frauen aus der thailändischen Mittelschicht immer öfter einen Ausländer heiraten, auf drei Faktoren zurück:
- Frauen aus der Mittelschicht verfügen über ausreichend Englischkenntnisse, um Beziehungen mit einem Ausländer einzugehen.
- Durch soziale Online-Netzwerke wie Facebook ist die Welt näher zusammengerückt.
- Während Thai-Männer vorwiegend schlanke Frauen mit weißer Haut bevorzugen, stehen ausländische Männer auf Thai-Frauen mit durchschnittlichen Körper und Hautfarbe.
Auch wenn das Ergebnis ihrer Stichprobenanalyse nicht repräsentativ ist, hat es für Khun Supichaya eine klare Aussage: „Auch Frauen haben das Recht, sich ihren Partner selbst auszusuchen.“