NGOs fordern Einsatz Obamas für festgenommene Aktivistin

Ehemaliger US-Präsident Barack Obama. Foto: epa/Will Oliver
Ehemaliger US-Präsident Barack Obama. Foto: epa/Will Oliver

HANOI: Drei Wochen nach der Festnahme der prominenten vietnamesischen Umweltaktivistin Hong Hoang haben 65 internationale Menschenrechts- und Umweltorganisationen einen offenen Brief an den früheren US-Präsidenten Barack Obama geschrieben. Sie fordern ihn darin auf, Druck auf die Regierung des kommunistischen Landes auszuüben und sich öffentlich für die Freilassung Hoangs einzusetzen. Hintergrund: Die 51 Jahre alte Gründerin und ehemalige Leiterin der mittlerweile geschlossenen Nichtregierungsorganisation CHANGE war 2018 eine der weltweit ersten Aktivistinnen, die ein Stipendium des «Obama Foundation Scholars Program» an der Columbia University erhielt.

Die kommunistische Regierung des südostasiatischen Landes beschuldigt sie der Steuerhinterziehung. Auch Hoangs Ehemann und zwei ehemalige CHANGE-Mitarbeiter wurden inhaftiert. Obama habe Hoang persönlich kennengelernt, «und Ihre Stiftung verwendet weiterhin ihren Namen und ihr Bild auf ihrer Webseite», heißt es in dem Brief. Eine Forderung nach ihrer Freilassung erscheine deshalb angemessen. Zu den Unterzeichnern gehören Greenpeace und Amnesty International.

«Hong Hoang hat nichts Falsches getan, denn das Eintreten für den Umweltschutz und die Reduzierung fossiler Brennstoffe sollte nicht als Verbrechen angesehen werden», teilte Phil Robertson, Vize-Asien-Direktor von Human Rights Watch, mit. Obama solle sein Engagement für ein Ende des Klimawandels unter Beweis stellen «und sich ohne zu zögern für die Menschenrechte einsetzen».

International wurde Hoang mehrfach ausgezeichnet. Vor ihr wurden in dem Einparteienstaat bereits vier weitere führende Umweltaktivisten wegen ähnlicher Vorwürfe ins Gefängnis gesteckt.

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