Neues aus der Raumfahrt am Montag

Satellit Sojus Foto: Pixabay/Alexa
Satellit Sojus Foto: Pixabay/Alexa

Russische Sojus-Kapsel mit drei Raumfahrern an ISS angedockt

MOSKAU: Der Start der «Sojus MS-25» glückte am Wochenende erst beim zweiten Versuch. Nun aber sind der russische Kosmonaut und die beiden Raumfahrerinnen aus Belarus und den USA gut an der ISS angekommen.

Nach einem zweitägigen Flug hat die Raumkapsel «Sojus MS-25» an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. «Oleg Nowizki, Marina Wassilewskaja und Tracy Dyson sind an der Station angekommen», teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Montag mit. Der russische Kosmonaut und die beiden Raumfahrerinnen aus Belarus und den USA waren am vergangenen Samstag vom Kosmodrom Baikonur im zentralasiatischen Kasachstan aufgebrochen - allerdings erst beim zweiten Versuch. Der ursprüngliche Start war bereits zwei Tage früher geplant gewesen, musste allerdings aufgrund eines technischen Problems 20 Sekunden vor der Zündung überraschend abgebrochen werden.

Die internationale Zusammenarbeit in der Raumfahrt läuft trotz Russlands Krieg gegen die Ukraine und damit verbundenen US-Sanktionen weiter. Immer wieder fliegen US-amerikanische Astronauten in russischen Raumschiffen zur ISS und andersherum. Bei dieser Mission sind zum ersten Mal zwei Frauen an Bord einer Sojus-Kapsel zum Außenposten der Menschheit in 400 Kilometern über der Erde geflogen. Bei einer Sojus-Rückkehr von der ISS gab es bereits einmal ein weibliches Duo.

Eine Premiere war der Flug auch für das mit Russland verbündete Belarus: Die 33 Jahre alte Kosmonautin Wassilewskaja, die als Flugbegleiterin bei der staatlichen Gesellschaft Belavia arbeitet, ist die erste Frau ihres Landes, die ins Weltall flog.

Laut Roskosmos soll Wassilewskaja gemeinsam mit Nowizki und der US-Amerikanerin Loral O'Hara, die bereits seit vergangenem September auf der ISS ist, am 6. April wieder zur Erde zurückkehren. Die Astronautin Dyson bleibt noch bis September auf der ISS und tritt dann mit den Kosmonauten Oleg Kononenko und Nikolai Tschub die Heimreise an.


Keine zweite Chance: Mondlander «Odysseus» aufgegeben

HOUSTON: «Odysseus» schaffte die erste kommerzielle Mondlandung und sendete Daten zur Erde, bis die Batterien leer waren. Die Betreiber hofften auf eine zweite Chance - aber haben den Lander jetzt aufgegeben.

Rund einen Monat nach der ersten erfolgreichen kommerziellen Mondlandung haben die Betreiber von «Odysseus» die Hoffnung auf eine zweite Chance für den Lander endgültig aufgegeben. Das Stromversorgungssystem des Landers werde keine weitere Datenverbindung zur Erde ermöglichen, «Odysseus» sei «für immer verblasst», teilte das Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines am Wochenende über die Online-Plattform X, vormals Twitter, mit.

Nach der Landung im Februar hatten die Solarbatterien des Landers der Bauart «Nova-C», der den Spitznamen «Odysseus» oder «Odie» trägt, wie erhofft rund eine Woche lang die Datenübertragung zur Erde ermöglicht, bevor sie wie erwartet leer gegangen waren, weil die Sonne den Standort des Landers nicht mehr erreichte.

Auch wenn es nicht Teil des ursprünglichen Plans für die Mission gewesen war, hatten Intuitive Machines und die US-Raumfahrtbehörde Nasa danach aber gehofft, den Lander möglicherweise wieder kontaktieren zu können, wenn die Sonnenstrahlen ihn wieder erreichen. Das gelang nun aber nicht.

Mit «Odysseus» war im Februar erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder ein US-Gerät auf dem Mond gelandet. Beim Aufsetzen kippte «Odysseus» etwas und bekam Schräglage. Daten konnten aber trotzdem gesammelt werden.

Die Mission ist Teil des Nasa-Programms «CLPS» (Commercial Lunar Payload Services). Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet.


Wichtiger Satellit für chinesische Mondmission erreicht Umlaufbahn

PEKING: Der Wettlauf um den Mond ist in vollem Gange. Nun hat China einen wichtigen Schritt für seine kommende Mission gemacht.

Chinas Relaissatellit «Queqiao-2» hat erfolgreich seine geplante Umlaufbahn um den Mond erreicht. Nach einer Reisezeit von etwa 112 Stunden habe der Satellit das Bremsmanöver eingeleitet und fliege nun in einer Entfernung von etwa 440 Kilometern von der Mondoberfläche, teilte die chinesische Raumfahrtagentur CNSA am Montag in Peking mit. «Queqiao-2» war am vergangenen Mittwoch vom Weltraumbahnhof auf der südchinesischen Insel Hainan aus aufgebrochen. Der Satellit, dessen Name nach einer chinesischen Volkssage Brücke aus Elstern bedeutet, soll die Kommunikation für die kommende Mondmission «Chang'e-6» sicherstellen.

Die Mission soll voraussichtlich im Mai in Richtung des Erdtrabanten starten. Mit «Chang'e-6» will China im Süden auf der erdabgewandten Seite des Mondes unter anderem Bodenproben sammeln. Ohne «Queqiao-2» könnte das Kontrollzentrum dorthin keine Signale von der Erde aus senden. Der Satellit ist damit ein wichtiger Knotenpunkt in dem Kommunikationsdreieck. China treibt sein Raumfahrtprogramm schon länger energisch voran. Im Rennen verschiedener Raumfahrernationen zum Mond will die Volksrepublik mit «Chang'e-8» bis 2030 eine erste bemannte Mondmission schaffen.

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