Munich Re hat wenig Hoffnung auf Abkommen beim Klimagipfel

München: Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat wenig Hoffnungen auf einen Durchbruch beim Klimagipfel in Paris.

Den Politikern sei die Dringlichkeit zwar noch nie so klar wie heute gewesen, sagte der Leiter der Abteilung Naturrisiken, Peter Höppe, in München. Auch die Zusagen für Emissionsminderungen seien nie so weitgehend gewesen. «Dennoch ist in Paris kaum mit einem Abkommen zu rechnen, das die globale Erwärmung auf zwei Grad begrenzt. Die Fortschritte sind immer noch viel zu langsam, die Emissionen von Treibhausgasen steigen nach wie vor an.»

Die großen Verursacher müssten ihre Verantwortung übernehmen, forderte Höppe. «Vor allem China, USA, EU, Indien sowie Russland, die für etwa 70 Prozent der heutigen Emissionen stehen.» Der Meteorologe warnte eindringlich vor Lippenbekenntnissen. «Es darf nicht das Ziel sein, nur noch ein scheinbar gesichtswahrendes Ergebnis zu erzielen, mit dem man in der Sache aber kaum weiterkommt.»

Die Munich Re versichert weltweit mehr als 5000 Versicherungen gegen Großschäden aller Art und dokumentiert seit Jahrzehnten alle Naturkatastrophen weltweit. Mehr als 36 000 Tropenstürme, Überflutungen und andere Katastrophen hat der Konzern in seiner Datenbank erfasst. Daraus lassen sich die Folgen des Klimawandels nach Ansicht von Höppe klar erkennen: Mehr Dürren, mehr Starkregen, mehr Hitzeperioden. «Ich halte den Klimawandel für die größte Bedrohung der Menschheit in diesem Jahrhundert.»

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