Mehrere Brände in kurzer Zeit rund um Stockholm

Ein Polizist geht nach einer Explosion in einem Wohnhaus in Hasselby Villastad im Nordwesten Stockholms durch ein abgesperrtes Gebiet. Foto: epa/Henrik Montgomery
Ein Polizist geht nach einer Explosion in einem Wohnhaus in Hasselby Villastad im Nordwesten Stockholms durch ein abgesperrtes Gebiet. Foto: epa/Henrik Montgomery

STOCKHOLM: Sieben mutmaßliche Brandstiftungen innerhalb von knapp zweieinhalb Stunden: Das von immenser Bandengewalt gebeutelte Schweden hat eine Nacht mit gleich mehreren Bränden erlebt, die in Verbindung mit den anhaltenden Gang-Konflikten stehen sollen. In der Nacht zum Dienstag brannte es im Großraum Stockholm in verschiedenen Vororten und nahe gelegenen Städten. Bei allen Vorfällen gehe man von Brandstiftung aus, sagte ein Sprecher der Stockholmer Hauptstadtpolizei am Dienstag dem schwedischen Rundfunksender SVT.

Demnach wurden vier Häuser und drei Mehrfamilienhäuser vermutlich mit einer brennbaren Flüssigkeit angegriffen. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen niemand. Drei Verdächtige seien bislang festgenommen worden, sagte der nationale Polizeichef Anders Thornberg am Dienstag auf einer Pressekonferenz.

Schweden kämpft seit Jahren mit der um sich greifenden Bandenkriminalität, die sich in erster Linie um die Markthoheit im lukrativen Drogengeschäft dreht. Dabei kommt es immer wieder zu tödlichen Schüssen und vorsätzlich herbeigeführten Explosionen.

Im vergangenen Monat begann eine erneute Gewaltwelle in dem skandinavischen EU-Land: Knapp 60 Gewalttaten mit zwölf Toten und fünf Verletzten habe es seit dem 7. September gegeben, sagte Thornberg. Der vergangene Monat sei damit einer der gewalttätigsten, die Schweden jemals gehabt habe. Neben einem internen Konflikt beim kriminellen Foxtrot-Netzwerk hielten auch andere Konflikte zwischen rivalisierenden Gangs an, sagte er. Die Täter würden immer jünger.

Die Gewalt richte sich mittlerweile auch stärker gegen Angehörige von Kriminellen, berichtete Thornberg. Auch Unbeteiligte seien immer wieder getötet oder verletzt worden, obwohl sie mit den Gangs nichts zu tun hätten.

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