Lärmende Party-Häuser bringen Anwohner um den Schlaf

Razzia in einem Party-Haus in Pattaya. Archivbild: The Nation
Razzia in einem Party-Haus in Pattaya. Archivbild: The Nation

HUA HIN: Verzweifelte Anwohner in Hua Hin haben sich an die Medien gewandt, nachdem immer mehr „Party-Häuser“ in ihrer Nachbarschaft entstehen und laute Feten bis in die frühen Morgenstunden sie um ihren Schlaf bringen.

Der Grund: immer mehr Villenbesitzer sind zu dem Schluss gekommen, dass sie mit der Kurzzeitvermietung ihrer Immobilie für eine Nacht, beziehungsweise für ausgelassene Partys, weitaus höhere Einnahmen erzielen können, als bei der Langzeitvermietung.

So übernachten einige entnervte Nachbarn bereits in Hotels, da sie bei lärmender Karaoke-Musik und wilden Poolpartys kein Auge mehr zu bekommen. Auch der Verkauf gestaltet sich schwierig, denn bekommt ein potentieller Verkäufer Wind von den Partyeskapaden in der Nachbarschaft, ist das Interesse gleich Null. Zudem sollen auf vielen der Villen-Partys nicht nur reichlich Alkohol, sondern auch illegale Betäubungsmittel konsumiert werden.

Beschwerden bei der Polizei, verliefen bisher im Sande, berichtet ein britischer Expat, der zusammen mit seiner Frau eigentlich in Hua Hin seinen Lebensabend in Ruhe genießen wollte und sich verzweifelt an das Nachrichten-Portal „ThaiVisa“ wandte. Bereits seit Anfang März werden in der Nachbarvilla in der Siedlung „Sunshine Mountain 1“ jede Nacht ausschweifende Partys mit mehr als 20 Personen gefeiert, klagt der 72-Jährige.

Doch nicht nur in Hua Hin leiden die Anwohner unter nächtelangen Partys in luxuriösen Villensiedlungen, auch in anderen Touristenzentren des Landes, hat sich die Partyvermietung längst etabliert. So ließ Pattayas Polizei erst vor wenigen Wochen eine wilde Drogenparty in einem doppelstöckigen Haus in Naklua auffliegen, das von 12 weiblichen und 16 männlichen Teenagern aus Bangkok für 7.500 Baht pro Tag gemietet wurde. Die Beamten stellten eine Flasche mit Ketamin, Drogen-Utensilien, weißes Pulver auf einem Tablett sowie zwei E-Zigaretten sicher (DER FARANG berichtete).

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jürgen Franke 15.05.17 22:02
Wer in so einer lärmenden Umgebung seinen
Ruhestand verleben will, kann eigentlich nicht wirklich zu bedauern sein, sondern macht damit lediglich deutlich, dass er sich vor seiner Entscheidung, nicht ausreichend umgesehen und informiert hat. Da auch in den Nächten die Temperatur nicht merklich sinkt, kann verständlicherweise durchgefeiert werden. Möglicherweise kann in Härtefällen nur das Eingreifen der Behörden für Ruhe und Ordnung sorgen. Grundsätzlich sind hier aber die Thais zu Hause. Wir sind lediglich Gäste.
Mike Dong 15.05.17 10:54
Thais haben in vielen Dingen eine andere Auffassung als Farangs. Dazu gehört nun mal auch Lärm. Man ist in einer lauten Umgebung gross geworden, und merkt das wohl nicht so. Ich habe kürzlich eine Studie des Ministeriums für Gesundheit gelesen, die besagte, daß bis zu 80 %'der Jugendlichen in Thailand bereits hörgeschädigt sind. Wen wundert das ? Zum Fall hier: Bewohner des Villages sollten sich solidarisieren u zum Bürgermeister gehen. Notfalls mit "Argumentationsgeld". Gewerbliche Vermietung sollte in einem Village gestoppt werden können. Hat ja in Kanchanaburi auf dem Fluß auch jetzt geklappt. Viel Erfolg den Leidenden.
Jack Norbert Kurt Leupi 14.05.17 17:06
Lärm kann krank machen
Dass Lärm krank macht , weiss doch inzwischen jeder zivilisierte Mitmensch! Dass man aber für den verdienten und ruhigen Lebensabend in Gegenden zieht , wo man zum vornherein weiss, dass sich in dieser Umgebung "Lärmerreger " ,Nachtschwärmer und die dazugehörenden Lärm-Lokale befinden , der macht selbst Lärm für nichts ! Man muss sich vorher genügend Zeit nehmen um den richtigen Platz zu suchen wo man den Rest des Lebens " lärmlos "geniessen will ! Meiden sollte man Siedlungen in Touristengebieten ,Durchgangsstrassen ,Industrieanlagen in Sichtweite , Ausflugsgebiete für Thais und Farangs etc. Selbst in nahegelegenen Thai-Häusern kann an Hochzeiten und Beerdigungen bis zu 7 Tagen die "Hölle " los sein und der Lärmpegel zur aktiven Sterbehilfe werden ! Vergessen darf man aber auch nicht den hausgemachten Lärm , der durch Kindergeschrei oder durch nimmeraufhörendes Hundegebell verursacht wird ! Ich bewundere deshalb Farangs , die ihre grosszügige Wohnanlage inmitten ihrer Farm ,im Wald , abseits von Jubel und Trubel , angelegt haben , auch wenn sie eine halbe Stunde fahren müssen bis zum nächsten Einkaufszentrum !