Bis Samstag soll ein Tatverdächtiger verhaftet sein

Treffen zwischen dem britischen Botschafter Mark Kent und Thailands Polizeichef Somyot Pumpunmuang.
Treffen zwischen dem britischen Botschafter Mark Kent und Thailands Polizeichef Somyot Pumpunmuang.

THAILAND: Stehen die Ermittler im Mordfall der beiden Briten Hannah Witheridge (23) und David Miller (24) auf Koh Tao dieses Mal wirklich vor einem Durchbruch? Polizeichef Panya Mamen aus Surat Thani verkündete am Mittwoch, dass sich nach den DNA-Tests an 300 Personen sowie der Auswertung vieler Tatortspuren die Schlinge um mögliche Tatverdächtige zuziehe. Polizeimajor Mamen sagte, dass bis Samstag mit mindestens einer Festnahme zu rechnen sei.

Weil seit der Ermordung der jungen Touristen aus England am 15. September am Strand von Sairee bereits so viele Falschmeldungen lanciert wurden und Erfolgsultimaten verstrichen sind, ließ sich der Chefermittler dieses Mal mit aktuellen Hinweisen auf heiße Spuren nicht aus der Reserve locken. Immerhin bestätigte Panya Mamen, dass sich die Tätersuche auf zehn Personen eingegrenzt habe, offensichtlich handelt es sich dabei um Thailänder und Burmesen.

Bekannt wurde ferner, dass sich mögliche Tatverdächtige am frühen Morgen des Mordtages zwischen 4 und 5 Uhr morgens in einem 24-Stunden-Supermarkt unweit der AC-Bar mit Lebensmitteln eingedeckt hatten. Sie wurden auf CCTV-Kameras festgehalten. Abfälle dieser Lebensmittel fanden die Spurensucher auch am Tatort – inklusive identifizierbarer DNA.

Ob es sich bei den Verdächtigen um Mitglieder einer Fußballmannschaft handelt, die sich am 15. September am Sairee Beach aufgehalten hatten, wollte Mamen nicht bestätigen. Er sagte, dass die Beweisführung in diesem Fall außerordentlich kompliziert sei und weitere Spekulationen durch die Bekanntgabe von wichtigen Beweismitteln nur angeheizt würden. Mamen wiederholte seine Zuversicht, die Vergewaltiger und Mörder von Hannah Witheridge und David Miller bald fassen zu können.

Dass Koh Tao am Sairee Strand schon bald eine eigene Polizeistation erhalten könnte, zeichnet sich immer mehr ab. Nach dem Besuch der Tourismusministerin Kobkarn Wattanavrangkul auf der Taucherinsel am vergangenen Wochenende wurde auch in lokalen Politikerkreisen offen über eine erkennbar stärkere Polizeipräsenz auf Koh Tao gesprochen. Dies sei dringend notwendig, sagte Koh Phangans Tourismus-Direktor Vannee Thaipanich. 

Nach dem grausamen Mordfall auf der Insel seien viele Touristen abgereist und die Buchungen drastisch zurückgegangen. Thaipanich erklärte, dass sogar die Oktober-Reservierungen für die weltberühmte Vollmondparty auf der Nachbarinsel Koh Phangan um ein Drittel eingebrochen seien.

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