MANILA/OSLO (dpa) - Ein Norweger ist nach fast einem Jahr Geiselhaft bei der islamistischen Terrororganisation Abu Sayyaf auf den Philippinen freigekommen. Der Mann wurde am Sonntag vom Botschafter seines Landes in Davoa im Süden des Landes in Empfang genommen. «Er ist gutes Mutes, gefasst und klar im Kopf», sagte der Botschafter der norwegischen Zeitung «Verdens Gang». Auf Fotos wirkte der Mann abgemagert und erschöpft.
Der Norweger war im September des Vorjahres zusammen mit zwei Kanadiern und einer philippinischen Frau aus einem Jachthafen vor Davao entführt worden. Die beiden Kanadier waren im Juni hingerichtet worden, die Frau kam frei. Die Terrorgruppe Abu Sayyaf hat dem Islamischen Staat die Treue geschworen und finanziert ihren Kampf mit der Entführung von Ausländern und Lösegelderpressungen. Im Jahre 2000 hielt sie unter anderem die deutsche Familie Wallert monatelang auf der Insel Jolo gefangen.
Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg sagte laut einer Mitteilung: «Der Gewalt, die die Terrororganisation Abu Sayyaf ausübt, kann man nur mit Verachtung und Abscheu begegnen. Wir unterstützen die Philippinen in ihrem Kampf gegen Terrorismus und für eine friedliche Entwicklung.»