Haftbefehl gegen demonstrierenden Mönch

BANGKOK: Gegen den Mönch Luang Pu Buddha Issara hat ein Strafgericht einen Haftbefehl erlassen.

Der Mönch hatte sich dem People's Democratic Reform Committee angeschlossen. Unter seiner Führung halten Demonstranten den staatlichen Gebäudekomplex an der Chaeng Wattana Road besetzt. Das Gericht wirft dem Mönch u.a. vor, bei den Vorwahlen am 26. Januar Thais an der Abgabe ihrer Stimme gehindert zu haben. Die Mönchsgemeinschaft hat Luang Pu Buddha Issara gedroht, ihn auszuschließen. Er habe gegen die Gesetze der Mönchsgemeinschaft verstoßen.

►Am Demonstrationsstandort Chaeng Wattana explodierten am Donnerstagabend zwei Granaten. Unbekannte hatten die Sprengsätze auf das Gelände am staatlichen Gebäudekomplex geworfen. Nach einem Bericht von Nation-online hat es keine Verletzten gegeben. Die eine Granate landete auf einer Brücke in der Nähe eines Zeltes, die andere hinter einem Zelt an der Damentoilette.

►Landwirtschaftsminister Chalerm Yubamrung lässt seinen vollmundigen Ankündigungen Taten folgen. Der Direktor des Centre for Maintaining Peace and Order will 1.000 Volontäre und Polizisten einsetzen, um das von Demonstranten besetzte Innenministerium zu räumen. Zudem bildet er 12 Einsatzgruppen, um 19 Anführer des People's Democratic Reform Committee festzunehmen. Gegen diese Protestanführer hatte ein Strafgericht am Mittwoch Haftbefehle erteilt.

►Der ehemalige Gouverneur der Bank of Thailand, Pridiyathorn Devakula, hat die geschäftsführende Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra und ihre Regierung in einem offenen Brief zum Rücktritt aufgefordert. Sie hätten zu viele Fehler gemacht, sagte der Finanzfachmann in Bangkok. Er verweist auf das skandalumwitterte Reisförderprogramm der Regierung mit hohen Garantiepreisen für Reisbauern und das Versagen beim Aufbau von Solaranlagen. „Niemand traut mehr der Regierung“, glaubt Pridiyathorn. Er plädiert für eine Regierung aus Fachleuten, die von allen Gruppierungen akzeptiert wird.

►Nach Einschätzung des Geschäftsführenden Vorsitzenden des staatlichen Energiekonzerns PTT folgt Thailand den Ländern des “Arabischen Frühlings” und könnte schon bald ein gescheiterter Staat werden. Wie der Wirtschaftsführer weiter sagte, werde sich die politische Instabilität bald massiv auf die Wirtschaft auswirken. Er warf den Medien vor, den Hass zwischen den Gesellschaftsschichten zu fördern.

►Das Außenministerium eröffnet am kommenden Montag (10. Februar) im Queen Sirikit National Convention Centre in Bangkok ein provisorisches Büro zur Ausstellung von Reisepässen. Die Mitarbeiter sollen an einem Tag bis zu 1.000 Pässe anfertigen. Das Passamt ist im staatlichen Gebäudekomplex an der Chaeng Wattana Road untergebracht, derzeit halten es aber Demonstranten besetzt.

(Foto: epa)

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