Ein Leser schwankt jedes Mal zwischen Staunen und Amüsiertheit, wenn er die Leserbriefe im FARANG list oder Gespräche von Expats in Pattaya aufschnappt:
Es scheint mir, als wenn einige urplötzlich zu LKS mutieren, die vorher recht besonnene Zeitgenossen waren. Da werden teilweise Ansprüche an Thailand gestellt, über die sich jeder in Deutschland aufregen würde, wenn dies ein Ausländer täte. Bitte, liebe Expats, haltet Euch vor Augen, dass Ihr Gast in diesem Land seid. Ja, ich kenne das Argument „aber wir bringen viel Geld mit“. Natürlich, denn ohne Geld könnt Ihr nirgendwo auf der Welt leben, auch nicht außerhalb von Thailand.
Da regt sich jemand per Leserbrief auf, das AIS die SMS auf Thai versendet (Anm. d. Red.: für den Leserbrief klicken Sie hier!). Wir sind in Thailand, ok, oder hat derjenige schon mal erlebt, das eine SMS der Telecom in Thai an thailändische Mitbürger in Deutschland verschickt wird?
Auch das Gejammer über das viele Geld, das man in Thailand an eine Lady verloren hat ist einfach nicht mehr zu hören. Warum macht sich der Farang nicht vorher ein paar Gedanken und sieht es nicht nur durch die Pattaya-Sex-Brille? Die Mädchen, die er sucht und weshalb viele in erster Linie hier sind, haben meistens ein Kind und eine Familie, möglichst im Isaan. An allererster Stelle steht das Kind und die Familie und erst nach den Rindern und dem Moped, dann kommt der Farang. Bitte immer vor Augen halten! Der Farang möchte mit dem Mädel seinen Spaß haben und zahlt auch anstandslos dafür. Das Mädchen weiß aber, dass im Isaan ihr Kind(er) bei der Familie ist (sind) und die müssen auch essen und trinken und Kleidung haben. Die Mädchen sind in Pattaya, um das zusätzliche Geld zu verdienen, das die Familie im Isaan nie hätte, um Hausreparaturen zu zahlen, Saatgut einzukaufen, ein neues Moped zu kaufen etc. Folglich sucht das Mädchen nach Möglichkeiten, um an mehr Geld zu kommen als das, was der Farang ihr für sie persönlich gibt.
Der Grund ist doch ganz einfach, der Farang interessiert sie nur solange, wie sie in hat und er zahlt, da er entweder schon alt ist und bald stirbt. Oder er ist nur für ein paar Wochen zum Urlaub in Thailand und fliegt dann wieder nach Europa. Oder er findet plötzlich eine andere Barlady netter und schöner und wechselt die Dame. Das sind nur einige Beispiele, die aufzeigen, dass das Mädchen weiß, diese Geldquelle habe ich nur temporär und dann ist wieder Schluss. Was mache ich dann mit Kinder und Familie? Die müssen auch weiterleben.
Solange die Farangs dieses System nicht begreifen, werden sie immer, meines Erachtens fälschlicherweise, von geldgeilen Mädels reden, da sie keine Ahnung von der großen Verbundenheit zur Familie haben, die Teil der thailändischen Kultur ist. Der Pattaya-Farang ist nur und ausschließlich an dem Mädel interessiert, er will seinen Spaß mit ihr, was interessiert ihn deren Familie. So lange diese beiden Gegensätze aufeinander prallen, wird es weitergehen wie bisher. Die Mädels haben das System der Geldbeschaffung bis zur Perfektion ausgefeilt, der Farang, verärgert darüber wechselt die Lady, um festzustellen, er kommt vom Regen in die Traufe bei der nächsten Lady. Keine Sorge Mädels, es gibt zigtausende von Farangs die trotz allem mit gut gefüllter Brieftasche wiederkommen. Nehmt Euch mit beiden Händen so viel wie ihr könnt.
Ingo Kerp, Nakhon Ratchasima
Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht! |