HANOI (dpa) - Piraten haben in den südlichen Gewässern der Philippinen sieben Seeleute eines unter vietnamesischer Flagge fahrenden Schiffes als Geiseln genommen. Ein Besatzungsmitglied starb bei dem Überfall, wie der Kommandeur der vietnamesischen Küstenwache, Nguyen Quang Dam, am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Frachter mit insgesamt 25 Besatzungsmitgliedern an Bord sei am frühen Sonntagabend (Ortszeit) nahe der Insel Baguan in der philippinischen Provinz Tawi-Tawi angegriffen worden. 17 Seeleute seien unverletzt auf dem Schiff zurückgeblieben.
Es wird vermutet, dass die Piraten der Terrorgruppe Abu Sayyaf angehören, die auf den Südinseln der Philippinen einen islamistischen Gottesstaat errichten wollen.
Bereits im November hatten Piraten nahe der zum südphilippinischen Sulu-Archipel gehörenden Insel Basilan ein aus Vietnam kommendes Frachtschiff angegriffen und sechs Besatzungsmitglieder gekidnappt. Ebenfalls im November hatten Extremisten die Segeljacht eines deutschen Paares überfallen. Die Frau wurde ermordet, ihr Mann verschleppt. In der vergangenen Woche drohte Abu Sayyaf mit der Enthauptung der Geisel, sollte die Bundesregierung nicht 30 Millionen Peso (etwa 570.000 Euro) Lösegeld zahlen.