Britischer Außenminister reist zu Falklandinseln

Britischer Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, Commonwealth und Entwicklung David Cameron. Foto: epa/Wael Hamzeh
Britischer Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, Commonwealth und Entwicklung David Cameron. Foto: epa/Wael Hamzeh

LONDON: Großbritanniens Außenminister David Cameron will auf die Falklandinseln reisen. Seine Ankündigung enthält auch eine klare Botschaft an Argentinien.

Großbritanniens Außenminister David Cameron will die Falklandinseln besuchen und hat Ansprüchen Argentiniens auf die Inselgruppe erneut eine Absage erteilt. Sein Besuch ist der Nachrichtenagentur PA zufolge der erste eines britischen Regierungsmitglieds seit 2016. «Die Falklandinseln sind ein geschätzter Teil der britischen Familie und wir bleiben dabei, dass die Frage der Souveränität nicht zur Diskussion steht, solange sie Teil dieser Familie sein wollen», teilte Cameron am Sonntag mit.

Die Falklandinseln im Südatlantik stehen seit 1833 unter britischer Verwaltung. Argentinien griff die Inseln im Jahr 1982 an. Nachdem die argentinischen Streitkräfte während des Kriegs eine Reihe von Niederlagen hinnehmen mussten, unterzeichneten beide Seiten einen Waffenstillstand. Argentinien erhebt seitdem - unter verschiedenen Regierungen - weiterhin Anspruch auf die Inseln, die dort Malvinas genannt werden.

Im Wahlkampf hatte der heutige argentinische Präsident Javier Milei im vergangenen September die Rückgabe der Inseln an Argentinien durch ein Abkommen mit Großbritannien vorgeschlagen, «wie es China mit Hongkong getan hat». Die frühere britische Kolonie Hongkong war 1997 an China zurückgegeben worden, sollte nach einer Vereinbarung aber 50 Jahre lang besondere Autonomie genießen.

Bei einem Referendum im Jahr 2013 auf den Falklandinseln hatten 99,8 Prozent für den Verbleib unter britischer Flagge gestimmt. «Die Bewohner der Falklandinseln sollten stolz sein auf die moderne, wohlhabende Gemeinschaft, die sie aufgebaut haben», teilte Cameron mit. Bei seinem Besuch will er auch denen, die im Krieg gedient haben, seine Ehre erweisen.

Die britische Regierung hatte nach einem Treffen mit Milei am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos mitgeteilt, Cameron und Milei hätten sich höflich darauf geeinigt, nicht einer Meinung zu sein. Cameron soll nach seinem Besuch auf den Falklandinseln nach Paraguay und zum G20-Außenministertreffen in Brasilien in dieser Woche weiterreisen. Anschließend reist er nach in New York zu den Vereinten Nationen vor dem zweiten Jahrestag des Beginns von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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