KOH SAMUI: Ein 36 jähriger Tourist aus Schottland ist heute Nachmittag im Dschungel bei Bophut von einem Elefantenbullen attackiert und tödlich verletzt worden. Seine 16 Jahre alte Tochter, die ebenfalls an dem Elefantenritt teilgenommen hatte, kam mit leichten Verletzungen davon.
Wie Polizeirecherchen ergaben, hatte sich das männliche Tier namens ‚Golf‘ bereits seit einigen Tagen verhaltensauffällig gezeigt. Der 13 Jahre alte Bulle wurde von einem burmesischen Mahout betreut und für die Touren im Dschungel Koh Samuis abgerichtet. Als der Betreuer den Vater und seine Tochter gegen 2 Uhr nachmittags fotografieren wollte und dafür vom Nacken des Elefanten stieg, griff dieser ihn an.
Zunächst verletzte er seinen Führer mit einem Stoßzahn und ging dann mit den beiden auf dem Rücken sitzenden Urlaubern durch. Der Vater wurde abgeworfen und Sekunden später von ‚Golf‘ mehrfach mit dem Kopf gestoßen. Dabei durchdrang ein Stoßzahn den Brustkorb des schottischen Urlaubers und tötete ihn auf der Stelle.
Augenzeugen sagten, sie hätten den Elefantenführer zuvor beobachtet, wie er das renitente und ungehorsame Tier mit einem Eisenhaken züchtigte. Der Bulle sei zunächst zur Ruhe gekommen, habe dann aber mit den Touristen auf dem Rücken durchgedreht und seinen Führer angegriffen.
Provinzgouverneur Wongsiri Promchana aus Surat Thani erklärte, der Elefant sei möglicherweise auch wegen der ungewöhnlich hohen Temperaturen gestresst gewesen. Er sei im Rahmen einer Ausflugstour der ‚Island Safari Tour Co. LTD‘ benutzt worden, die auf Koh Samui operiert und täglich hunderte von Urlaubern unterhält.
Tierschützer warnen schon seit längerem vor Elefantentouren in touristischen Hochburgen. Viele der Tiere seien gestresst und könnten wegen der Touristenmassen die wichtigen Ruhephasen nicht nutzen – die Profitgier mancher Betreiber setze Mensch und Tier enormer Gefahr aus. Vor allem in der Brunftzeit und in Hitzeperioden seien die Elefanten dringend auf Pausen angewiesen und auf erfrischende Abkühlung in Flussbetten.