Drei Raumfahrer zur ISS gestartet - China beendet Weltraumreise

Foto: epa/Bill Ingalls / Nasa / Handout
Foto: epa/Bill Ingalls / Nasa / Handout

PEKING/BAIKONUR (dpa) - Einiges los im All: Fünf Raumfahrer starteten am Freitag ins All oder kehrten von ihrer Mission zurück. Frankreich ist im ISS-Fieber, China sieht einen weiteren Sprung zur führenden Raumfahrernation geschafft.

Mit Experimenten und Köstlichkeiten im Gepäck sind ein Franzose, ein Russe und eine US-Amerikanerin zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Kurz darauf landete am Freitag das Raumschiff «Shenzhou 11» nach dem bisher längsten bemannten Raumflug Chinas wieder auf der Erde. Die Kapsel mit zwei Astronauten an Bord setzte in der Inneren Mongolei auf den Boden auf, wie auf Live-Bildern des Staatssender CCTV zu sehen war. Die Astronauten Jing Haipeng - der während der Reise seinen 50. Geburtstag feierte - und Chen Dong (37) waren am 17. Oktober ins All aufgebrochen.

In Kasachstan war zuvor bei beißender Kälte von etwa minus 15 Grad Celsius eine Sojus-Rakete mit Thomas Pesquet, Oleg Nowizki und Peggy Whitson vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur abgehoben. Das Trio soll etwa sechs Monate im All forschen. Der Flug zum Außenposten der Menschheit 400 Kilometer über der Erde dauert planmäßig zwei Tage. Die Kapsel soll in der Nacht zum Sonntag dort festmachen. Damit wird die 50. Besatzung auf der ISS komplett - in der Schwerelosigkeit arbeiten bereits die Russen Sergej Ryschikow und Andrej Borissenko sowie der US-Amerikaner Robert Shane Kimbrough.

Um beim Flug die Zeit zu vertreiben, hat Pesquet Spielkarten und Würfel eingepackt. «Ich werde mein Bestes tun, um meine Kollegen zu unterhalten», sagte er. Der charismatische 38-Jährige ist der zehnte Franzose im All. Staatschef François Hollande adelte ihn als «unseren besten Botschafter im All». Ähnlich wie der Deutsche Alexander Gerst, der 2014 auf der ISS war, ist Pesquet sehr aktiv in sozialen Netzwerken.

Auch Chinas sechster bemannte Flug ins All war in der Volksrepublik ein großes Medienspektakel. Einen Großteil ihrer 33-tägigen Reise hatten Jing Haipeng und Chen Dong im neuen Raumlabor «Tiangong 2» verbracht. In einem Tagebuch, das über die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua verbreitet wurde, berichteten sie unter anderem über den Versuch, Salat anzubauen und Experimente mit Seidenraupen. Zudem beschrieben sie ihr tägliches Fitness-Programm, für das es ein spezielles Laufband und ein Trimmfahrrad im Raumlabor gibt.

Die Experimente auf der Mission waren wichtige Voraussetzungen für den Bau einer eigenen chinesischen Raumstation, die um das Jahr 2022 herum fertig werden soll. Sollte die Internationale Raumstation (ISS) wie vorgesehen 2024 ihren Dienst einstellen, wäre China danach die einzige Nation mit einem permanenten Außenposten im All. Die ISS ist seit dem Jahr 2000 dauerhaft bewohnt.

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