Deutsche Geisel in Extremistenhänden fleht auf Philippinen um Hilfe

Militäreinsatz gegen Abu Sayyaf in der Provinz Sulu. Foto: epa/Ben Hajan
Militäreinsatz gegen Abu Sayyaf in der Provinz Sulu. Foto: epa/Ben Hajan

MANILA (dpa) - Der vor einem Monat von muslimischen Extremisten auf den Philippinen entführte deutsche Segler hat in einer Videobotschaft um Hilfe gefleht. Der 70-jährige wandte sich auf Geheiß eines Entführers, vom dem nur die Stimme zu hören war, an die Regierungen der Philippinen und Deutschlands.

«Bitte bringt 500 000 Pesos auf», sagte er, wurde aber von dem Entführer sofort korrigiert: «Fünf Millionen Pesos» - das sind umgerechnet 95 000 Euro. Der Entführer, der sich als einer der Anführer der Terrororganisation Abu Sayyaf ausgab, drohte mit der Ermordung des Mannes.

Die Entführer hatten den seit Jahren um die Welt segelnden Mann Anfang November in den Gewässern zwischen Malaysia und den südlichen Philippinen überfallen. Seine Frau ermordeten sie an Bord der Jacht.

Abu Sayyaf ist die brutalste Extremistenorganisation im teils muslimischen Süden der Philippinen. Sie kämpft nach eigenen Angaben für mehr Autonomie in den mehrheitlich katholischen Philippinen und finanziert ihren Kampf vor allem durch die Erpressung von Lösegeldern. Sie hat der im Irak und in Syrien aktiven Terrormiliz Islamischer Staat die Treue geschworen. Das Militär vermutet den Deutschen in einem Dschungellager in der Provinz Sulu, einem berüchtigten Rückzugsort der Terroristen.

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Dracomir Pires 24.11.16 16:40
Wir Zeit ...
... dass der neue Präsident auch mit diesen terroristischen Islamisten aufräumt. Die freie Welt sollte ihm diesmal beistehen.