BANGKOK: Inmitten einer hitzigen Debatte um die vorzeitige Entlassung des ehemaligen thailändischen Premierministers Thaksin Shinawatra aus gesundheitlichen Gründen verteidigte Justizminister Tawee Sodsong die Entscheidung und berief sich auf Thaksins schlechten Gesundheitszustand.

Die Diskussion entflammte nach Skepsis von Warong Dechgitvigrom, dem Vorsitzenden der konservativen Thai-Pakdee-Partei, der an der Rechtfertigung für Thaksins Entlassung auf Bewährung zweifelte.

Der Streit erreichte seinen Höhepunkt, als Thaksins Tochter, Paetongtarn Shinawatra, Vorsitzende der Pheu-Thai-Partei, Fotos von ihrem Vater beim Hanteltraining im Swimmingpool veröffentlichte. Diese Aufnahmen führten zu Spekulationen über Thaksins tatsächliche körperliche Verfassung, da er laut Warong die für eine Bewährung erforderlichen Kriterien eines hilfsbedürftigen älteren Häftlings nicht zu erfüllen schien.

Tawee erklärte, dass Thaksins Aktivitäten im Pool Teil einer ärztlich verordneten Aquatherapie zur Rehabilitation seiner Schultermuskulatur nach einer Operation seien. Die dabei verwendeten Hanteln seien aus Schaumstoff und somit Teil einer gezielten physiotherapeutischen Maßnahme. Diese Aussage sollte die öffentliche Wahrnehmung korrigieren, Thaksin sei physisch zu fit für eine Bewährung.

Warong hingegen verwies auf einen Bericht des Ombudsmanns, der Thaksins sechsmonatigen Aufenthalt im Polizeikrankenhaus als regelwidrig brandmarkte, was die Diskussion über Thaksins gesundheitliche Eignung für eine Haftentlassung weiter befeuerte. Die Kontroverse vertiefte sich, als ein Reporter einen Untersuchungsbericht fälschlicherweise als medizinisches Gutachten interpretierte, das gegen eine Bewährung spräche.

Justizminister Tawee betonte, dass die Entscheidung zur Bewährung auf fundierten ärztlichen Gutachten basiere, wobei er Zweifel an der Authentizität der von Warong zitierten Dokumente äußerte.