Das Riesengeschäft mit dem Grundwasser

Foto: Gruber
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KOH SAMUI: Die extrem trockenen Monate zwischen Februar und Mai sorgen auf Koh Samui, Phangan und auf Koh Tao für Probleme mit der Wasserversorgung.

Viele Brunnen sind versiegt und die zentrale Wasserverteilung der Inselverwaltung auf Koh Samui muss mit ernsthaften Sparmaßnahmen kalkulieren. Obwohl Waldgebiete auf Koh Samui ergiebige Grundwasser-Reserven hätten, droht der Engpass.

Seit Jahren plündern einheimische Geschäftemacher die Wasserreservoire aus (wir berichteten). Dieses Jahr ist es besonders extrem, da viele Hotels und in den Hochlagen gebaute Villen kaum Vorräte besitzen. Hunderte von Tiefbrunnen wurden illegal in die Natur gebohrt und von dort donnern 24 Stunden am Tag die Wassertanklaster über die Insel. Das Millionengeschäft für die skrupellosen Unternehmer gefährdet die Nachbarn. Viele stehen vor trockenen Brunnen, weil das Abpumpen von Millionen von Litern den Grundwasserspiegel sinken ließ.

Die Inselverwaltung Tesaban mit Bürgermeister Ramnate Jaikwang sah sich au­-ßerstande gegen die Lokalpotentaten vorzugehen. Das Tesaban versucht die Wasserreservoire so weit auszubauen, dass den Piraten die Geschäftsgrundlage entzogen wird. Bisher hat das nicht funktioniert.

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Sitting Bull 03.07.16 13:27
Auf Samui.....
liegt derweil praktisch jeder Art von Dienstleistung derweil auf geradezu kriminellem Preisniveau. Durch Absprachen und whats app Rundnachrichten kann man dem kaum noch entkommen.
Volker Chanthathai 03.07.16 13:23
Brunnen auf Samui
Es gibt 2 Arten von Brunnen:

Man versenkt Zementringe bis sich Wasser sammelt. Das kostet 1.500 Baht pro Ring und liefert bestenfalls durch Gestein gefiltertes Oberflaechenwasser. Diese Art Brunnen fallen regelmaessig trocken, werden aber aus Kostengruenden gerne genommen.

Ein echter Tiefbrunnen (deep well). Dabei wird mit einem Bohrgestell in Tiefen von ueber 50m Gebohrt. Diese Art Brunnen liefert ganzjaehrig echtes Grundwasser, das glasklar ist. Aktueller Preis (vor einer Woche) ist 120.000 Baht incl Foerderpumpe und Verrohrung. Wassertank und Druckpumpe kosten extra.

Wer jetzt wieder ueber die boesen Thailaendischen Geschaeftemacher schimpft, macht es sich zu leicht. Die bedienen letztendlich nur einen Markt.
Schuld an den Verhaeltnissen ist doch wohl der Tourismus, der die Infrastruktur der Insel ueberfordert. Ich bitte auch zu bedenken, dass Samui erst seit 5 Jahren einen Teil seiner Steuereinnahmen selbst verwaltet. In dieser Zeit wurde die Stadtwasserversorgung massiv ausgebaut.

Ich stelle mir allerdings die Frage warum eine tropische Insel einen Golfplatz braucht und jedermann trotz Naehe zum Meer einen pool anlegt.
Marcel Edouard Petter 02.07.16 16:33
Thomas
Wir haben hier im Hinterland von Phitsanulok vor anderthalb Jahren so einen Brunnen bohren lassen. Der Pauschalpreis für die Bohrung war 15'000 Baht, unabhängig davon, wie tief der Brunnenmeister bohren musste. Jetzt ist der Brunnen 19 Meter tief. Automatikpumpe, PVC-Rohre und die elektrische Zuleitung kosteten dann noch um die 13'000 Baht; 30'000 Baht wären ein angemessener Preis, diesen Typen hätte ich jedenfalls auch vom Hof gejagt!